Das Projekt „Auf den Hund gekommen“ im Mögglinger Kindergarten St. Josef war ein voller Erfolg

Ostalb

Rems-Zeitung

Dass es im Kindergarten St. Josef inMögglingen nun einige Kinder gibt, die gerne einen Hund hätten, hat vor allem vier Gründe. Die sind schwarz, braun und weiß und heißen Ahkuna, Malu, Percy und Luna. Die Vierbeiner waren Hauptakteure des Projekts„Auf den Hund gekommen.

Dienstag, 18. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
112 Sekunden Lesedauer

MÖGGLINGEN (nb). Wie man sich Hunden gegenüber verhält, das wussten die Kinder schon, als Barbara Urbon und Frauke Sondermann von der Hundeschule „Fair Play“ ihnen erstmals einen Besuch abstatteten. Im Vorfeld habe man den Kindern mit Hilfe von Stoffhunden Verhaltensregeln vermittelt, erklärte Kindergartenleiterin Andrea Abzieher gestern, als sie mit Stolz auf die vergangenen Wochen zurückblickte. Stolz war sie deshalb, weil jene Kinder, die sich anfangs sehr zurückhaltend gegenüber den Tieren gezeigt hatten, nun jegliche Scheu verloren hatten. Somit konnte das Ziel der Hundetrainerinnen erreicht werden. Nähe zu den Hunden aufbauen ist ein wichtiges Element der Arbeit von Frauke Sondermann und Barbara Urbon, die beide auch als Heilpraktikerinnen arbeiten.
Richtig nah kamen die Kleinen den Hunden dann beim Bürsten und Streicheln und natürlich auch beim Leckerli– geben. Das Projekt „Leben live“, das immer montags stattfand, war auch eine Premiere für die Hundetrainerinnen. Zwar war es nicht das erste Mal, dass sie mit Kindern zusammenarbeiteten, doch es war das erste Mal, dass die Arbeit im Kindergarten stattfand. Zustande gekommen ist das ganze durch den Waldtag des Kindergartens – der Weg führte an der Hundeschule vorbei. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Zeit, die intensiv genutzt wurde und vor allem denen geholfen hat, die bislang einen großen Bogen um Vierbeiner machten.
Um die Hunde nicht zu überfordern, war abwechselnd mit den Tieren auch der Einsatz der Kinder gefordert. Die durften nämlich ebenfalls verschiedene Übungen machen. Auf den Spuren der Hunde sozusagen. Genau wie diese durften so auch die Kinder beispielsweise durch einen Tunnel kriechen. Und auch gemeinsam mussten Kinder und Hunde Abenteuer bestehen. So stand gestern zum Abschluss alles unter dem Thema „Dschungel“ – vorsichtig mussten die Kinder die Vierbeiner über eine Brücke führen.
Weil die Nähe zu den Hunden nicht nur den Kleinen, sondern auch den Großen gut tut, sind Frauke Sondermann und Barbara Urbon auch regelmäßig in Altenheimen zu Gast. Ebenso wichtig ist den beiden auch die Arbeit in Behinderten-​Einrichtungen.
Neben den Vierbeinern der Hundeschule lernten die Vorschulkinder auch Polizeihunde und die Hunde der Malteser kennen. Die starteten dem Kindergarten ebenfalls einen Besuch ab.
Sondermann denkt darüber nach, auch ein Lesehund-​Projekt einzuführen. Etwas, was in München bereits Schule gemacht hat. Hunde sollen Kindern helfen, ihre Angst vor dem Lesen zu überwinden, so die Grundidee des Konzeptes. Keiner unterbricht sie, keiner verbessert sie, keiner lacht sie aus – der „Lesehund“ sitzt einfach nur da und hört zu. Die Scheu, etwas Falsches zu sagen, schwindet schnell.