Die Winter-​Kultur-​Tage im Schwäbischen Wald begannen mit einer Varieté-​Gala in Pfahlbronn

Ostalb

Rems-Zeitung

Auch jenseits aller Zahlenmystik –für Pfahlbronn war der gestrige Freitag ein besonderes Datum: das Bürgerzentrum war Schauplatz der Eröffnungsgala der Winter-​Kultur-​Tage imSchwäbischen Wald. Der östliche Teil des Rems-​Murr-​Kreises glänzt bis Anfang März mit einem feinenUnterhaltungsprogramm.

Samstag, 22. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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ALFDORF-​PFAHLBRONN (rw). Die Winter-​Kultur-​Tage finden zum dritten Mal statt, der Eintritt zur Gala war frei — Spenden für die Bürgerstiftungen Welzheimer Wald und Alfdorf erwünscht -, und die Pfahlbronner Landfrauen hatten die Bewirtung übernommen. Die Halle war bis zum letzten Platz mit einem erwartungsvollen Publikum gefüllt. Ein abwechslungsreiches, amüsantes Varieté-​Programm folgte. Auf die Stimmung kommt es an: Gunzi Heil, der Liedermacher und Parodist, widmete dem Gebäude, von Bürgermeister Michael Segan als „Wohnzimmer“ bezeichnet, gleich eine schmelzend gesungene Architekturkritik. Das Datum, bestehend aus vier Einsen, zwo Zweiern und einer Null, die in der Quersumme nicht zählte, lud zum Zahlenspiel ein, das Gunzi Heil in atemberaubender Schnelligkeit abspulte. Man glaubt es ihm, das gibt es nur einmal im Kalender. Und hinterher sang und jaulte er wie Herbert Grönemeyer. Schwäbisch geht auch, der Puppenspieler ließ Pferdle und Äffle aus dem Koffer steigen. Ein parodistisches Multitalent. Detlef Simon, kurz Desimo, moderierte. Der Mann „aus der Hochburg des Humors, Hannover“ — schon lachte der Saal — kam rasch zur Sache: zu Wunschdenken und Wirklichkeit, zum Übersinnlichen und Übersinnlosen. Letztgenanntes in der Form von esoterisch angehauchter Lebenshilfe: Unterirdisches, das sich als Tiefsinn geriert, sauber aufgespießt. Das leicht Scheinende und doch so Schwierige war Andrea Englers Spezialität. Das Energiebündel ließ die Hula-​Hoop-​Ringe rotieren, Axel S. wirbelte die Diabolos. Ein Genuss, ein Vergnügen.