Es wird kein Jubiläum gefeiert, sondern aufgrund dieser „Glückszahl“ das Stadtmarketing forciert

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Stadt Heubach wird in diesem Jahr 777 Jahre alt. Dies, so Stadträtin Ellen Renz, sei zwar kein klassisches Jubiläum, aber eine „Glückszahl“, die man zum Anlass nehmen sollte, um mit Aktionen rund um diese Zahl das Stadtmarketing zu beleben und vor allem die Innenstadt in den Blickpunkt zu rücken.Von Gerold Bauer

Donnerstag, 27. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH. „Ich denke oft daran, was die Bürgerschaft in Lautern alles von sich aus auf die Beine stellt. Das geht in einer größeren Stadt sicherlich nicht so leicht; da müssen die Impulse mehr vom Rathaus ausgehen“, sagte die Stadträtin in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag. Das 777-​jährige Bestehen der Stadt wäre nach ihrer Ansicht ein sehr guter Anlass, um die Innenstadt mit Veranstaltungen zu beleben. Sie könne sich zum Beispiel vorstellen, dass sich 77 Männer zusammentun und als Chor auftreten oder in diesem Jahr sieben besondere Ausstellungen stattfinden. Ganz ohne Geld werden sich die 777-​Jahr-​Aktionen allerdings nicht realisieren lassen, räumte die Kommunalpolitikerin ein und schlug deshalb vor, dass der Gemeinderat der Verwaltung dafür einen Etat-​Rahmen von 20 000 Euro bewilligt. „Das bedeutet ja nicht, dass man dieses Geld auf Teufel komm raus dann auch ausgeben muss. Wenn etwas übrig bleibt, soll mir das recht sein.“ Es gehe eben darum, dass die Verwaltung nicht wegen jeder Ausgabe, zum Beispiel den Kauf von Material für eine Ausstellung, den Gemeinderat fragen müsse.
Lauterns Ortsvorsteher Bernhard Deininger würdigte diese Idee und sprach davon, dass solche Anlässe immer genutzt werden könnten, um bei der Bürgerschaft eine Initialzündung zu bewirken und sie zu entsprechendem Engagement zu motivieren. Wenn mit den Aktionen der Gemeinsinn gestärkt werde, sei das Geld gut angelegt, ist Deininger überzeugt.
Eugen Hofmann sprach sich dafür aus, eine 777-​Jahr-​Feier mit dem 125-​jährigen Triumph-​Jubiläum zu verbinden. Denn für diese Firmenveranstaltung werde ein großes Festzelt aufgebaut, das aber nur am Freitag und am Samstag benutzt werde. Die Triumph-​Geschäftsleitung habe ihm signalisiert, dass die Werkkapelle am Sonntag das Zelt nutzen könne, sagte Hofmann und regte die Durchführung einer Kooperationsveranstaltung mehrerer Vereine an. „Wer jemals ein Festzelt aufgebaut hat, weiß, mit wie viel Arbeit und mit welchen Kosten dies verbunden ist. Deshalb sollte man diese Gelegenheit auch nutzen“, riet Hofmann. Das werde nicht als „Konkurrenzveranstaltung“ gesehen, zeigte sich Hofmann im Hinblick auf einen entsprechenden Einwand von Dr. Manfred Schmidtke überzeugt.
Gerhard Kuhn sagte, er tue sich schwer mit der Zahl 777. Dies sei für ihn kein echtes Jubiläum, und er glaube nicht, dass eine derartige Belebung der Innenstadt nachhaltig wirke. „Solche Initiativen müssen aus sich selbst heraus wachsen“, sagte er und enthielt sich bei der Abstimmung über die 20 000 Euro. Alle anderem Stadträte stimmten dafür.
Sportgala und Tag der offenen Tür
in der neuen Rosensteinhalle
Neben dem Triumph-​Jubiläum und dem 777-​jährigen Bestehen gibt es in Heubach noch einen anderen Grund, um richtig zu feiern. Am Samstag, 19. Februar, wird die Rosensteinhalle im Rahmen einer Sportgala eingeweiht. Dabei werden der TSV Heubach, das Judozentrum Heubach, die „Rope Skipping“-Gruppe des FC Röhlingen, Kunstturner vom TV Wetzgau, die Gymnastikgruppen „Ostalbhurgler“ (Abtsgmünd) und „Suebia“ (SG Bettringen) sowie die Kletterer– und die Hip-​Hop-​Tanzgruppe des Rosenstein-​Gymnasiums auftreten. Außerdem gibt es eine Multi-​Media-​Schau und anstelle der klassischen Grußworte unterhaltsame Gespräche in Interview-​Form. Am Sonntag, 20. Februar, ist dann von 13 bi 17 Uhr „Tag der offenen Tür“ mit einer Stadtolympiade für die Kinder. Eingeladen ist dazu jeweils die gesamte Bevölkerung, und ein Eintritt wird nicht verlangt.