Forstbetriebe sorgen für Sicherheit bei Waldarbeit /​Motorsägenkursleiter Volker Guse lehrt den Umgang mit der Säge

Ostalb

Rems-Zeitung

Forstbetriebe halten weltweit eineneinsamen Rekord: In ihnen ereignen sich die meisten Arbeitsunfälle imVergleich zu allen anderengewerblichen Sparten – auch diemeisten tödlichen! „Diesen Rekord wollen wir durch Motorsägenkurseloswerden“, sagt Volker Guse.Von Jörg Hinderberger

Freitag, 28. Januar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
93 Sekunden Lesedauer

ALFDORF-​ADELSTETTEN. Das mit Abstand größte Gefährdungspotenzial liegt dabei im Bereich der Holzernte. Es verwundert nicht, dass diejenigen am häufigsten verunglücken, die nicht regelmäßig in diesem Metier arbeiten. Dazu zählen beispielsweise Kleinprivatwaldbesitzer und Brennholzselbstwerber, die im Wald „selbst Hand anlegen“. Bei Arbeiten mit der Motorsäge sind die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften sowie der Einsatz der persönlichen Schutzausrüstung vorgeschrieben. Immer mehr Forstverwaltungen machen die Vergabe von Brennholz in Selbstwerbung von dem Nachweis eines Motorsägenkurses abhängig. „Wir wollen helfen, die Unfallgefahr für die Kleinprivatwaldbesitzer und Brennholzselbstwerber durch gezielte Schulung im Umgang mit der Motorsäge drastisch zu senken“, sagt Volker Guse, der gestern in Adelstetten einen Motorsägekurs leitete.
Der Kurs wird im Allgemeinen von privaten Brennholzselbstwerbern besucht. „Er umfasst ungefähr sechs Übungsstunden in der Theorie und sechs Stunden in der Praxis“, sagt Volker Guse. Die Zahl der Kursteilnehmer ist für den praktischen Teil auf zehn Personen beschränkt. Beim Theoriekurs in Alfdorf und der Praxiseinheit in Adelstetten waren gestern Morgen jedoch nur drei Kursteilnehmer anwesend. „Normalerweise kommen zwischen zehn und 15 Teilnehmer pro Kurs“, sagt Volker Guse, der aber die Kurse extra im Winter durchführt. „Im Winter machen in der Regel mehr Leute mit“, so Gunst. Diese Art der Durchführung des Motorsägenkurses hat den Vorteil, dass die Kursteilnehmer in der Regel nur einen Tag oder am Wochenende sogar keinen Urlaub nehmen müssen. „Wir stellen Motorsäge und Hauungswerkzeug zur Verfügung“, erklärt Guse. Während des gesamten praktischen Teils muss ein Schutzhelm getragen werden.
Eine vollständige Schutzausrüstung muss getragen werden
Beim Arbeiten mit der Motorsäge muss die vollständige persönliche Schutzausrüstung getragen werden:
signalfarbener Helm mit Gehör– und Gesichtsschutz
Schnittschutzhose
Sicherheitsschuhe mit Schnittschutzeinlage
Handschuhe
Neben der persönlichen Schutzausrüstung ist das Tragen einer Jacke mit Signalfarbpartien oder eine Warnweste Pflicht.
„Die Teilnehmer müssen geistig und körperlich in der Lage sein, eine Motorsäge so zu führen, dass für sich und andere keine Gefahr besteht“, sagt Guse, der schon etwas enttäuscht wirkte, dass beim Kurs in Alfdorf nur drei Teilnehmer waren. „Aber die drei Männer wollen viel wissen“, meint Kursleiter Volker Guse, dessen Forstbetrieb in Warstein-​Hirschberg liegt.