Mit dem Herzen vermitteln: Festakt zur Einweihung des Schulneubaus und zum Jubiläum „30 Jahre Franz von Assisi-​Schule“

Ostalb

Rems-Zeitung

In einem mehrstündigen Festakt feierte die Franz von Assisi-​Schule am Dienstag die Einweihung des Schulneubau und das Schuljubiläum. Im Mittelpunkt standen, wie’s dem Geist der Schule entspricht, diejenigen, die dort aufs Leben vorbereitet werden

Mittwoch, 05. Oktober 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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WALDSTETTEN (bt). Dem Blick zurück auf die vergangenen drei Jahrzehnte und dem Blick auf die Zukunft widmete sich der Stiftungsdirektor der Schulstiftung Harald Häupler. Insbesondere ging er auf die durch die Mensa und andere neue Räume wie den Raum der Stille ermöglichten „neuen Möglichkeiten pädagogischen Handelns“ ein, um dann das „Augenmerk darauf zu richten, was eine katholische Schule ausmacht“. Im Detail erläuterte er, wie Bildung und Erziehung junger Menschen mit Hilfe des Marchtaler Plans, also auf der Grundlage eines christlichen Menschenbildes und „ganzheitlicher Bildung“, gelingen könne. So sprach er von der Verpflichtung, dem einzelnen jungen Menschen durch den Rahmen, den die Schule biete, möglichst gerecht zu werden. Entwickeln könne sich freilich nur, was bereits vorhanden, lediglich noch nicht entdeckt sei. Der Erwerb von Wissen jedenfalls sei Mittel, nicht abschließender Zweck; Bildung sei viel mehr als Ausbildung und Vermittlung von Kompetenzen für den Beruf. In der Franz von Assisi-​Schule stehe die Person als soziales Wesen mit all ihren Talenten im Zentrum. Von Demut sprach Häupler dann, von Vertrauen – der Schule in ihre Schüler und der Gesellschaft in ihre Schulen – sowie von Geduld.
Dr. Stefan Scheffold, MdL, zeigte sich ganz begeistert vom Rahmenprogramm, dem er „herausragendes Niveau“ bescheinigte: Besser lasse sich nicht aufzeigen, welches Potential sich in dieser Schule finde. Scheffold fand auch bemerkenswert, dass „vielen Schüler abgesagt werden muss, weil das Interesse an dieser Schule so groß ist“. Niemand habe vor 30 Jahren gedacht, dass sich diese Einrichtung so gut entwickeln würde.
Landrat Klaus Pavel lobte gleichermaßen das neue Gebäude und „30 Jahre ganzheitliche Bildung“, die heute alltägliches Thema sei. Auch er sah die „Freude schenkenden“ Chor-​, Spiel– und Tanzvorträge als Sinnbild dafür, was diese Schule ausmache: Es gelte, nicht nur den Bildungsplan zu absolvieren, „sondern mit und aus dem Herzen zu vermitteln“.
Wie sehr Schule und Gemeinde zusammengewachsen sind, zeigte sich unter anderem am herzlichen Applaus für Bürgermeister Michael Rembold, der sein Grußwort in Reimen vortrug und der ebenfalls würdigte, wie hier jungen Menschen eine Heimat gegeben werde.
Pfarrer Geil sprach im Blick auf Spielszenen aus dem Leben des Franz von Assisi vom großen Anspruch, „zur Freiheit berufen“ zu sein, davon dass Freiheit an– und ernstgenommen werden müsse, und dass dies auch bedeute, sich Gott anzuvertrauen und sich nicht von und vom anderen abhängig zu machen. Gottvertrauen gehöre dazu, dass aus Kleinem heraus Großes entstehe – so wie aus der kleinen Schule, die 1981 Dank des Klosters Sießen und des Waldstetter Gemeinderats im Schulhaus Kramer am Kirchberg eröffnet und bereits drei Jahre später im Neubau weitergeführt werden konnte. Nun gibt es also einen weiteren Neubau, in Rekordzeit fertig gestellt: Die Kosten teilen sich zu je einem Drittel die Stiftung Katholische Freie Schule, das Land und die Gemeinde Waldstetten.
Grußworte – insbesondere Glück– und Segenswünsche sowie Komplimente – gab’s auch von Schulamtsleiter Hans-​Jörg Polzer, Schuldekanin Ulrike Engel, Pfarrer Jörg Krieg, Generalrätin Sr. Claudia-​Maria Mühlherr vom Kloster Sießen, Architekt Dieter Engelhardt, Maria Müller, Elternbeiratsvorsitzende, Mitarbeitervertretung und Schülersprecher Johannes Müller. Walter Wentenschuhs gelungene Festschrift wurde präsentiert, und so wie er ihn begonnen hatte, beendete Rektor Stefan Willbold dann den offiziellen Teil des Festaktes.