Zwölf Prozent mehr Auszubildende in den Metall– und Elektrobetrieben der Region

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Zahl der Ausbildungsplätze in den Metall– und Elektrobetrieben in Ostwürttemberg ist deutlich gestiegen. In diesem Herbst haben gut 12 Prozent mehr junge Menschen eine Ausbildung in diesen Unternehmen begonnen als im Vorjahr.Nun klagen die Unternehmer, dass eine IGM-​Forderung Ausbildungsplätze bedrohe.

Freitag, 07. Oktober 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (pm). Eine Erhebung der Metallarbeitgeber zeigt zudem, dass sich die Bereitschaft der Betriebe, Ausgelernte nach dem Ende ihrer Ausbildung dauerhaft zu übernehmen, nochmals kräftig erhöht hat. „Mit der dualen Ausbildung bieten unsere Unternehmen jungen Menschen einen qualifizierten Zugang zur Arbeitswelt mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und guter Bezahlung“, sagt Dr. Michael Fried, Vorsitzender der Südwestmetall-​Bezirksgruppe Ostwürttemberg.
Bis Ende September haben die MBetriebe in der Region Ostwürttemberg neue Auszubildende an Südwestmetall und den Unternehmensverband Südwest gemeldet. An der Erhebung haben sich 81 der insgesamt 100 verbandsgebundenen Betriebe mit rund 27 216 Mitarbeitern beteiligt. Landesweit stieg die Zahl der Ausbildungsplätze in den an der Umfrage teilnehmenden Betrieben gegenüber der Vergleichsbasis des Vorjahres um 13,7 Prozent. Die Chancen der Ausgelernten in der Region Ostwürttemberg, in ihrem Ausbildungsbetrieb dauerhaft eine Anstellung zu finden, haben sich nochmals deutlich erhöht. So wurde jeder zweite Ausgelernte und damit 17 Prozent mehr als im Vorjahr sofort in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Zuzüglich derjenigen, die nach der im Tarifvertrag vorgesehenen einjährigen Befristung weiterbeschäftigt werden sollen, liegt der Anteil der unbefristet Übernommenen bei 90 Prozent. „Diese Zahlen zeigen klar, dass die unbefristete Weiterbeschäftigung in unserer Branche längst der Regelfall ist“, macht Fried deutlich.
Ungeachtet dieser Tatsachen fordert die IG Metall eine Pflicht zur dauerhaften Übernahme. „Damit bekämpft sie Probleme, die es gar nicht gibt,“ sagt Südwestmetall-​Geschäftsführer Jörn P. Makko. Aus Sicht der Metallarbeitgeber bedroht die Forderung der Gewerkschaft sogar ganz konkret Ausbildungsplätze. Denn viele Betriebe bilden seit Jahren kontinuierlich über den eigenen Bedarf aus. In den letzten vier Ausbildungsjahrgängen haben die Betriebe etwa jeden zehnten Ausbildungsplatz über Bedarf angeboten. Im Falle einer Übernahmepflicht würden allerdings 70 Prozent dieser Betriebe ihr Überbedarfsangebot „reduzieren“ oder „einstellen“.
Erheblich schlechtere Karten hätten damit leistungsschwächere Bewerber, also Schulabgänger, die nur bedingt ausbildungsreif sind. Rund 13 Prozent der Unternehmen in der Region haben „förderbedürftigen“ Schulabgängern in den vergangenen Jahren eine Chance gegeben. Im Fall einer Übernahmeverpflichtung würde jeder vierte Betrieb das Angebot einschränken. „Wenn die IG Metall junge Menschen wirklich unterstützen will, sollte sie gemeinsam mit uns nach Lösungen suchen, um die Jugendlichen zu qualifizieren, die gar nicht ausbildungsreif sind“, sagt Makko. Die Forderung der Pflichtübernahme komme „einer Verbeamtung zum Ausbildungsbeginn gleich, setzt jegliches Leistungsprinzip außer