Trotz Fahndung und Durchsuchungsbefehl konnte die Polizei den Verursacher eines Unfalls in Mutlangen nicht finden

Ostalb

Rems-Zeitung

Im Zuge einer Schleuderfahrt mitten in Mutlangen richtete der Fahrer eines schweren Geländewagens erheblichen Schaden an, bevor er sich zu Fuß von dannen machte.

Dienstag, 22. März 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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MUTLANGEN. Nachdem sich bei annährend jedem vierten Unfall der Unfallverursacher seiner Verantwortung entzieht und die Unfallstelle unerlaubt verlässt, hat die Polizei sehr viele Gelegenheiten, diesbezüglich Routine zu entwickeln. Was sich ihr allerdings am Montagmorgen in der Hornbergstraße bot, unterschied sich doch sehr vom üblichen Blechschaden-​Unfallflucht-​Bild der meisten der 1445 Unfallfluchten des vergangenen Jahres. Die Verständigung der Polizei erfolgte gegen 5.45 Uhr durch einen Zeitungsausträger, der „eine größere Unfallstelle“ meldete, an der sich allerdings kein Mensch aufhalte. Die Polizei konnte anschließend folgenden Unfallablauf rekonstruieren:
Der Fahrer eines Nissan-​Geländewagens hatte die Hornbergstraße aus Richtung Ortsmitte kommend befahren. Zunächst war er gegen einen am Fahrbahnrand parkenden VW Golf geprallt, hatte danach gegengelenkt, übersteuert und war dann von der Fahrbahn abgekommen. Neben der Fahrbahn fuhr er gegen einen Laternenmast und gleich darauf gegen eine Mülleimereinhausung aus Beton. Durch beide Anstöße löste er weitere Reaktionen aus. Der Laternenmast wurde durch den Anprall umgeknickt und fiel auf ein stabiles Metall/​Glas-​Vordach, wodurch zumindest das Glas des Daches kaputtging. Die schwere Mülleimergarage wurde durch den noch immer heftigen Aufprall versetzt und auf einen parkenden Pkw Skoda geschoben.
Die Polizei schätzt den Sachschaden, der durch diese Kettenreaktionen entstand, auf mindestens 50000 Euro. Sollte auch die Stahlkonstruktion des Vordaches beschädigt sein, was erst noch durch einen Fachmann untersucht werden muss, wird sich dieser Schaden noch deutlich erhöhen.
Der Unfallfahrer ließ seinen total beschädigten Geländewagen an der Unfallstelle zurück und flüchtete zu Fuß. Als die Polizei an der Wohnadresse des Halters nachforschte, waren Ehefrau und Sohn zu Hause, zum Aufenthalt des Familienvaters waren keine Auskünfte zu erhalten. Über die Staatsanwaltschaft Ellwangen wurde beim zuständigen Amtsgericht ein Durchsuchungsbeschluss eingeholt. Die Durchsuchung des Wohnhauses nach dem vermeintlichen Unfallfahrer brachte jedoch so wenig den Erfolg, wie auch eine Durchsuchung an einem weiteren möglichen Aufenthaltsort und eine Nachschau in der Firma, in welcher der Halter beschäftigt ist. Der Geländewagen wurde beschlagnahmt und wird einer Spurensicherung unterzogen.

Dank einer Ohrenzeugin kann man die Unfallzeit wohl auf bereits gegen 1.30 Uhr am Montagmorgen festlegen. Zeugen, die um diese Uhrzeit einen roten Geländewagen durch Mutlangen haben fahren sehen, mögen sich unter 07171/​3580 mit der Polizei in Gmünd in Verbindung setzen.