Großübung der Feuerwehren des Gemeindeverwaltungsverbands Schwäbischer Wald

Ostalb

Rems-Zeitung

Mit dem Szenario eines „Jahrhundertgewitter“, das die Gemeinde Durlangen mit voller Wucht trifft, setzten sich die Feuerwehren aus dem Gemeindeverwaltungsverband Schwäbischer Wald bei einer Katastrophenübung amvergangenen Samstag auseinander.

Montag, 11. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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DURLANGEN. Ein solches Unwetter kann den Menschen Angst machen: Gewitter mit Blitzeinschlag und verschiedene Brände als Folge, abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, ein abgeknickter Baukran, der unglücklicherweise auf ein besetztes Fahrzeug fällt, überflutete Keller, verunglückte Menschen und Sturmschäden an der Kirche und an anderen Gebäuden. Brand in der Umspannstation des Energieversorgers und ein Gleitschirmflieger, der sich in einer Baumkrone verfängt und mit Hilfe einer Drehleiter geborgen werden muss.
Selbst das herrliche Frühlingswetter hielt die Feuerwehren nicht davon ab für den Ernstfall zu proben. Im angenommenen Fall war die Durlanger Wehr unter ihrem Kommandanten Wilfried Kramer mit der Vielzahl an Einsatzstellen im Ort überfordert und rief in Absprache mit Durlangens Bürgermeister Dieter Gerstlauer die Nachbarfeuerwehren zu Hilfe. Ungefähr 120 Feuerwehrleute beteiligten sich an der gemeinsamen Übung, bei der 13 Fahrzeuge zum Einsatz kamen. Mit dabei waren neben der Durlanger Wehr, die Wehren aus Mutlangen mit Bürgermeister Peter Seyfried und Kommandant Rainer Wagenblast, aus Spraitbach mit Bürgermeister Ulrich Baum und Kommandant Bernd Waibel, aus Täferrot mit Bürgermeister Jochen Renner und Kommandant Michael Kochendörfer und aus Ruppertshofen mit Bürgermeister Peter Kühnl und Kommandant Sven Klein. Die Bürgermeister der Gemeinden wollten sich als Verantwortliche über die Leistungsfähigkeit ihrer Gruppen informieren, die unter realistischen Bedingungen arbeiten mussten. „Ein echter Stresstest für unsere Wehren“, wie es der Spraitbacher Bürgermeister Ulrich Baum ausdrückte.
Da den Feuerwehrleuten vorab kein einziger der 24 Einsatzorte bekannt war, war es kein leichtes Unterfangen jeder Krisensituation gerecht zu werden. Obwohl der Durlanger Kommandant im Vorfeld klar machte, dass die Rettung menschlichen Lebens oberste Priorität vor der technischen Hilfeleistung hat, gab es zuweilen Probleme diese Prioritäten einzuhalten. Kein Wunder, denn aus allen Richtungen kamen Hilferufe an die Wehren, die von der Ortsgruppe des Durlanger DRK unter Leitung von Bereitschaftsführerin Marlies Schliefkowitz unterstützt wurden. Motorsägen brummten, Martinshörner hallten durch die Straßen und die Zuschauer versuchten zum Teil aufgeschreckt an die Einsatzorte zu kommen, um die Arbeiten zu verfolgen. Ein Dank galt der Durlanger Wehr für die aufwändige Vorbereitung und die Durchführung dieser Großübung, die von allen Kommandanten gemeinsam geplant wurde. Später werden die Verantwortlichen noch einmal zusammenkommen um Rückschlüsse aus dem Ablauf zu ziehen und eventuelle Schwachstellen auszuräumen. Bei einer solch umfangreichen Aufgabenstellung kann nicht alles reibungslos verlaufen, aber dass sich die Feuerwehren dieser Prüfung gestellt haben spricht für ihre Professionalität und für gewissenhafte Feuerwehrleute, die im Ernstfall für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind.