Auch das Unternehmen ZF Lenksysteme ist nun bei der Realschule Leinzell offiziell mit im Boot /​Gestern Vertragsunterzeichnung

Ostalb

Rems-Zeitung

Es gibt im „Ländle“ nur zwei Realschulen mit einer eigenen Schülerfirma – eine davon ist in Leinzell. Doch auch imHinblick auf die Berufsorientierung in Form von Praktika bietet diese Schule weit mehr als das Übliche. Für alle Bereiche des Berufslebens hat die RSL starke Bildungspartner. Seit gestern gehört auch ZFLS ganz offiziell dazu.

Donnerstag, 14. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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LEINZELL. „Wir waren der Meinung, dass wir nun alle unsere Bildungspartner an einen Tisch bringen sollten“, sagte der Leinzeller Realschulrektor Walter Hörsch und freute sich, dass er Repräsentanten der Firmen ZF Lenksysteme, Inneo Solutions, Barmer GEK sowie von der Industrie– und Handelskammer Ostwürttemberg begrüßen konnte. Die Vertreterin des Mutlanger Pflegeheims St. Markus war gestern zwar verhindert, doch auch diese Einrichtung zählt zu den offiziellen Bildungspartnern der Leinzeller Realschule. Rektor Hörsch würdigte die Verdienste von Konrektor Thomas Krieg im Hinblick auf die Kontakte zur ZFLS und verhehlte nicht, dass der Leinzeller Bürgermeister Ralph Leischner der Schule immer sehr zugetan sei. Hörsch lobte außerdem Monika Ritz, die bei der IHK die Schnittstelle Schule-​Wirtschaft betreut.
Bürgermeister Leischner dankte den Bildungspartnern für ihre Kooperationsbereitschaft und bezeichnete es als sehr hilfreich, dass ZF Lenksysteme – der große Arbeitgeber im Gmünder Raum – nun auch offiziell als Partner auftrete. Gute Kontakte seien ja bisher ohnehin schon gepflegt worden. Dies gelte auch für die Alfdorfer Firma „PB Me Tech“. „Und nach einer längeren Verlobungszeit erfolgt nun quasi die Heirat in Form einer Unterschrift.“ Diese Bildungspartnerschaften bieten laut Leischner den Schülerinnen und Schüler sehr gute Möglichkeiten zur Berufsorientierung. Schule und Gemeinde seien daher sehr glücklich über diese wertvolle Zusammenarbeit.
Erich Rathgeb, Ausbildungsleiter bei ZFLS, ging ebenfalls darauf ein, dass es zwischen der Realschule Leinzell und dem Unternehmen schon bislang gute Kontakte gegeben habe. Auch ganz persönlich habe er Leinzell als Schulstandort in bester Erinnerung, weil seine beiden Kinder einen Teil ihrer Schulzeit in der Leintalgemeinde verbracht und dort den Grundstock für ihren weiteren Bildungsweg erhalten hatten.
Günter Pflüger ist Inhaber der Alfdorfer Firma „PB Me Tech“ und stellt dort hauptsächlich Ausbaukomponenten für Ambulanz– und Militärfahrzeuge her. In seinen Produktionsräumen haben Mitarbeiter der RSL-​Schülerfirma die Möglichkeit, Metallteile für ihre Dekorationsartikel mit Hilfe lasergesteuerter Geräte in Form zu bringen. „Ganz wichtig für eine Schülerfirma ist die Unterstützung durch Lehrer, die wie Hans Sturm auch in ihrer Freizeit mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten“, betonte Pflüger und bezeichnete es als entscheidenden Vorteil, wenn junge Menschen auf der Basis von praktischer Erfahrung beurteilen, welcher Beruf für sie der richtige ist.
Kai Nar (Barmer GEK) zollte der Leinzeller Realschule Respekt und unterstrich, dass auch sein Unternehmen die Bildungspartnerschaft sehr ernst nehme. „Von nichts kommt auch nichts – und wir sind immer an qualifiziertem Nachwuchs interessiert“, sagte Nar und fügte hinzu, dass bei der Barmer GEK nicht nur Sozialversicherungsfachleute, sondern auch IT-​Spezialisten und Kaufleute ausgebildet werden. Sein Mitarbeiter Markus Bareis pflichtete ihm bei und dankte der Realschule Leinzell für die gute Bildung, die er selbst seinerzeit dort erworben habe.
Voll auf den IT-​Bereich spezialisiert ist die Ellwanger Firma „Inneo Solutions“, die gestern von Sandra Frey vertreten wurde. Sie ist dort für das Personalwesen und die Ausbildung zuständig – und kann ebenfalls auf ihre eigene Schulzeit an der Realschule Leinzell zurückblicken! „Es ist sehr wichtig, dass junge Menschen den Berufsalltag vor dem Antritt einer Ausbildung kennenlernen – auch um auszuschließen, was für sie nicht in Frage kommt“. Wer bei „Inneo Solutions“ ein Praktikum absolviere, bekomme darüber ein Zertifikat, das sich ohne Zweifel auch in einer Bewerbungsmappe gut mache, sagte Sandra Frey.
Konrektor Thomas Krieg machte deutlich, dass die Bildungspartnerschaften der Realschule Leinzell den gesamten Bereich an Branchen abdecken, die für Absolventen nach der Schule in Frage kommen: Industrie, Handwerk, Verwaltung, IT-​Bereich und soziale Berufe. „Es ist ein schönes Portofolio, das den Schülern geboten wird!“
Auch im Namen der anderen Schülersprecher Carina Moll und Jens Schwarz sagte Aylin Alkoyak, dass es toll sei, wenn man in der neunten Klasse in so viele verschiedene Betriebe und Berufe hineinschnuppern könne. „Ich kann alles schon Gesagte nur bestätigten“, so Elternvertreterin Angelika-​Rita Hopfenzitz. „Es ist einfach sehr gut, was die Leinzeller Realschule in Verbindung mit den Firmen ihren Schülerinnen und Schülern bietet“, ist sie überzeugt und würdigte ganz besonders das große Engagement von Lehrer Hans Sturm. der an der RSL für die Berufsorientierung zuständig ist.