Abschlussfeier der Landwirtschaftlichen Fachschulklasse in Aalen /​Rasante Entwicklung der Landwirtschaft war hautnah erlebbar

Ostalb

Rems-Zeitung

Anlässlich der Abschlussfeier bezeichnete Klassensprecher Steffen Weller aus Heuchlingen die Ausbildung zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau“ am Standort Aalen der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft Kupferzell als eine sehr schöne Zeit und hob den tollen Zusammenhalt in der Klasse hervor.

Donnerstag, 07. April 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (pm). Er wünschte allen Mitschülern viel Kraft und Erfolg beim Bewältigen von Schwierigkeiten und verband dies mit dem Dank der Klasse an die Lehrer.
Dr. Hans Börner, Leiter des Geschäftsbereiches Landwirtschaft beim Landratsamt Ostalbkreis, konnte zur Abschlussfeier der Landbauklasse in Aalen neben der Absolventin und den Absolventen auch Eltern und Ehefrauen begrüßen.
Im Laufe der zweieinhalbjährigen Schulzeit spielten die Agrarmärkte verrückt. Die Schüler haben daher leidenschaftliche und kontroverse agrarpolitische Diskussionen geführt.
Der Glaube an die Zukunft und die Investitionsfreude ist dadurch aber eher angeheizt worden. Da Investitionen riskanter geworden sind, ist eine hohe fachliche und auch menschliche Kompetenz mehr denn je entscheidend. Auch das offene, selbstkritische und ergebnisorientierte Miteinander von Hofübergebern und Hofnachfolgern ist für den Betriebserfolg unabdingbar.
Anspruchsvolles Ziel der Fachschule ist es, den Schülerinnen und Schülern alle Kompetenzen zu vermitteln, mit denen unternehmerische Herausforderungen bewältigt werden können. Schulleiter Otto Reiß ließ das außerordentlich breit gefächerte Unterrichtsangebot der Fachschulzeit Revue passieren. So konnten die Schüler u. a. ausführliche agrarpolitische Gespräche mit den Landwirtschaftsministern Hauk und Köberle sowie mit dem Präsidenten des Bundesbauernverbandes, Sonnleitner, führen.
Für ein Direktvermarktungsprojekt bekam die Klasse den VLF-​Bildungspreis auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest 2010 verliehen. Die rasante Entwicklung der Landwirtschaft war in der Klasse hautnah erlebbar: ein Drittel der Betriebe hat oder baute während der Fachschulzeit eine Biogasanlage. Bis auf einen stellen sich alle Schüler, die aus dem Ostalbkreis sowie den Landkreisen Göppingen, Heidenheim und Donau-​Ries kamen, der Landwirtschaftsmeisterprüfung.
Die Erste Landesbeamtin des Ostalbkreises, Gabriele Seefried, freute sich, dass alle Fachschüler trotz des „knüppelharten Geschäftes in der Landwirtschaft“ den Abschluss mit Ehrgeiz und Durchhaltevermögen geschafft haben. In schwierigen Zeiten sind Optimisten gefragt. Lydia Pantel, Leiterin der Land– und Hauswirtschaftlichen Berufsschule in Aalen, appellierte an die Eltern, ihren Kindern Spielräume und Kompetenzen zu lassen, um Ideen auszuprobieren. Den Absolventen legte sie ans Herz, Entwicklungsmaßnahmen gut zu kalkulieren.
Anton Weber, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes, freute sich über die guten Ergebnisse, dankte den Lehrern für ihr großes Engagement und hob die besondere Bedeutung des Faches Betriebswirtschaft hervor. In seinem Betrieb seien 75 Prozent der Vorschläge der favorisierten Planalternative der Meisterarbeit seines Sohnes mit Erfolg umgesetzt worden. Es sei immer schwer, Entscheidungen zu treffen. Das Umfeld für die Landwirtschaft war jedoch wohl selten besser als derzeit. Die Vorsitzende des VLF Ostalb, Petra Mayer, forderte die Schüler auf, als Verwalter der Erde der Natur immer mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen. Kaum ein Beruf schenkt so viele Augenblicke des Glücks wie die Landwirtschaft. Trotz aller Belastungen ist es wichtig, Zeit für die Familie und für Freunde zu behalten.
Ihre Urkunden zum „Staatlich geprüften Wirtschafter für Landbau“ erhielten Daniel Boxriker (Gmünd-​Radelstetten), Andreas Seitz (Marktoffingen), Georg König (Iggingen), Andrea Wohlfrom (Ellenberg-​Eiberg), Heiko Grötzinger (Heubach-​Buch), Steffen Weller (Heuchlingen), Daniel Bittlingmaier (Aalen-​Niesitz), Johannes Humpf (Lauchheim-​Hülen), Simon Kaiser (Schnittlingen), Christoph Grözinger (Essingen-​Forst), Johannes Bosch (Heldenfingen), Tobias Mahringer (Böhmenkirch), Armin Maurer (Geislingen-​Türkheim), Daniel Seitzer (Iggingen-​Brainkofen) und Alexander Sing (Durlangen-​Tanau).
Preise für besonders gute Leistungen erhielten: Daniel Seitzer, Georg König, Armin Maurer, Steffen Weller und Heiko Grötzinger.