Junge Musiker absolvierten D2– und D3-​Ausbildung

Ostalb

Rems-Zeitung

Sehr viele Jugendliche aus der Region Ostwürttemberg trafen sich in den Gebäuden der Abtei Neresheim zum Lehrgang des Blasmusikverbandes Ostwürttemberg, um sich hier auf ihre bevorstehenden D2 und D3 Prüfungen vorzubereiten.

Dienstag, 10. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
189 Sekunden Lesedauer


OSTWÜRTTEMBERG. Es ist neun Uhr und man konnte es schon von weitem hören – das Orchester der Bläserjugend Ostwürttemberg. Es stand eine Orchesterprobe unter den Dirigenten Herta Terschanski, Gabriele Bleilinger, Christian Wolf und Wendelin Dauser auf dem Probeplan und das erste Werk, das man hört, war der „König der Löwen“, eine Bearbeitung der schönsten Titel des gleichnamigen Musicals. Konzentriert und sehr diszipliniert arbeiteten die Dirigenten an den Werken. Und weil der Kopf der jugendlichen Musici noch frei ist kam im Anschluss auch gleich eine Bearbeitung von Händels Feuerwerksmusik auf die Pulte. Keine leichte Übung für die Musiker, schließlich sollte ein Orchester aus über 70 Instrumentalisten so leicht und elegant klingen wie zu Barockzeiten. Da halfen auch die Dozenten, die mitspielen.
Doch nicht nur Orchesterproben standen auf dem Plan für die komplette Woche. Im Anschluss an die Gesamtprobe wurden die Register in ihre Räume aufgeteilt und weitere Dozenten kümmerten sich nun um die Vortragsstücke für die praktischen Prüfungen. Gabriele Bleilinger und Nicole Strobel gaben den Jugendlichen Theorieunterricht. Dabei ist es nicht so einfach, in Des-​Dur oder h-​Moll komplizierte Übergänge zu schreiben. Es wuchs der Respekt vor Bach und Mozart und anderen Komponisten. Während die einen Gruppen ihre Musiktheorie büffelten hörte man aus den anderen Räumen Konzerte, Etüden und Tonleitern. Alle Musiker müssen bei einer praktischen Prüfung am Ende des Lehrgangs vorspielen. Die Bandbreite der Werke geht dabei erstaunlich weit auseinander. Während Alfred Ruth mit den Schlagwerkern lateinamerikanische Rhythmen probte, erklang aus dem Zimmer von Andreas Westhauser der Teil eines Stamitz-​Konzertes für Klarinette und Frau Nadine Bareiß übte mit ihren Flöten Etüden. Es ist eine unglaubliche Bandbreite an Musikliteratur, welche die Musiker auf ihre Arbeit in den Vereinen vorbereitet.
Doch auch der gemeinschaftliche Aspekt kam nicht zu kurz. Neben der Orchesterprobe gab es am Dienstagabend auch eine Nachtwanderung zur Waldkapelle Maria Buch. Mit Fackeln und warmer Kleidung ging es in die Nacht.
Insgesamt absolvieren dieses Jahr 54 Jugendliche die Vorbereitung für die D3-​Prüfung Mitte Mai, weitere 14 mussten bereits am Freitag die D2-​Prüfung absolvieren und übten fleißig. Dabei sind die 158 Musiker in Bartholomä noch gar nicht mitgezählt, denn dort wurde der Probenraum zu knapp. Die einzige Lösung für Peter Schaile: Der D3-​Lehrgang kam zum ersten Mal nach Neresheim.
Man spürte es in allen Ecken und Winkeln der Abteikirche, die Kraft der Musik ist deutlich spürbar. Sie verbindet die Jugendlichen aus allen Teilen Ostwürttembergs und treibt sie an. Und auch das gleichnamige Werk, das Gabriele Bleilinger am Abend dirigierte, verkörperte dieses Gefühl – machtvoll und harmonisch ging bislang jeder Abend zu Ende. Auch der Lehrgang endete am Freitag. Was bleibt? Ein Dankeschön an alle Beteiligten, den Musikern, Dozenten, natürlich dem Team der Abteikirche Neresheim und dem Klosterhospiz für eine wirklich erstklassige Probeatmosphäre und die Tatsache, dass die Kraft der Musik Menschen aus allen Regionen verbinden kann.
Auch auf dem Albuch
wurde intensiv gearbeitet
Letzte Woche fand der D2 Osterlehrgang des Blasmusikverbandes Baden– Württemberg mit vielen begeisterten Jungmusikern des Ostalbkreises in Bartholomä statt. Die Jugendlichen und ihre Dozenten waren wieder im Sport– und Bildungszentrum Bartholomä untergebracht, wo sie bestens durch die Familie Mädger versorgt wurden.
Insgesamt 186 Jungmusiker haben sich fünf Tage lang sehr intensiv auf ihre Prüfungen im theoretischen und praktischen Bereich vorbereitet, um ihr Leistungsabzeichen des Blasmusikverbandes zu erhalten. Während der täglichen Proben, bei denen ihnen die Dozenten tatkräftig zur Hilfe standen, feilten die Jugendlichen eifrig an ihren instrumentalen Fähigkeiten, die sie dann in den Prüfungen erfolgreich unter Beweis stellten.
Doch neben den vielen Probeeinheiten durfte natürlich die Freizeitgestaltung nicht zu kurz kommen; so fand auch eine Nachtwanderung um den ganzen Bärenberg statt, bei denen die Jugendlichen noch die Gelegenheit fanden, Freundschaften mit Musikern aus anderen Vereinen zu knüpfen.
Im Anschluss an die erfolgreich bestandenen Theorie– und Praxisprüfungen fand die große Abschlussserenade statt, bei der alle Jungmusiker ihr Gelerntes und den Spaß am gemeinsamen Musizieren noch einmal zeigen konnten.
Die Jugendlichen wurden auch dieses Mal wieder von 14 fachkundigen Dozenten unterrichtet: Kilian Baur, Nadja Grau, Matthias Weller und Marietta Gall waren für den theoretischen Bereich verantwortlich, während Lindi Bruckbauer und Christina Gall die Flöten unterrichteten. Peter Schaile und Carolin Westhauser belehrten die Jugendlichen im Klarinettenregister und Andreas Maile im Saxophonregister. Für das hohe Blech waren Michael Stegmaier und Johannes Fischer verantwortlich. Das tiefe Blech, mit Bariton, Posaune, Horn und Tuba wurde von Alfred Sutter und Bernd Weber ausgebildet. Die Schlagzeuger wurden von Andreas Weber unterrichtet.