Schulen und Hallen in Mutlangen werden künftig mit Biomasse beheizt

Ostalb

Rems-Zeitung

Wo bisher pro Jahr 440 000 Liter Heizöl und Strom für Nachtspeicheröfen im Einsatz sind, wird ab September eine zentrale Biomasse-​Heizung die Schulen und Hallen in Mutlangen mit Wärme versorgen. Mit dem ersten Spatenstich begannen gestern die Bauarbeiten.

Donnerstag, 12. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Von Gerold Bauer
MUTLANGEN. „Zum Schuljahresbeginn im Herbst muss alles fertig sein“, steckte Bürgermeister Peter Seyfried gestern beim ersten Spatenstich den Zeithorizont für den Bau der Biomasse-​Heizzentrale ab. Er sei dem Gemeinderat dankbar, dass so weitreichende Beschlüsse gefasst wurden und so mit der Anlage die gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte weit unterboten werden. Über eine zentrale Heizung der sehr dicht beieinander liegenden öffentlichen Gebäude in Mutlangen – dazu gehört auch das Hallenbad „Mutlantis“ – werde seit Jahren nachgedacht.
Durch die Erweiterung der Gemeindehalle zum „Mutlanger Forum“ und den Neubau des Franziskus-​Gymnasiums seien diese Gedanken beschleunigt worden, erläuterte Seyfried gestern im Beisein zahlreicher Gemeinderäte sowie der Rektoren von Grundschule, Werkrealschule, Realschule, Sprachheilschule und Gymnasium auf der Baustelle. Bürgermeister Seyfried freute sich, dass durch die künftige Heizung mit nachwachsenden Rohstoffen pro Jahr 1400 Kubikmeter Kohlendioxid und letztlich auch Heizkosten eingespart werden können. Von den 1,7 Millionen Baukosten gebe es 75 000 als Zuschuss und für den Betrag von 1,5 Millionen Euro ein zinsverbilligtes Darlehen.
Die technische Seite wurde anschließend von den Fachleuten Stütz und Gschwendner erläutert. Die neue Anlage wird mit kleingehacktem Restholz, Schwachholz oder Altholz befeuert und bringt eine Leistung von 750 Kilowatt. Dies deckt 80 Prozent des Wärmebedarfs. Zehn Prozent steuere das Blockheizkraftwerk im Mutlantis bei und für besonders kalte Tage gebe es zwei Ölkessel als Spitzenlast-​Reserve. Die Heizzentrale neben dem Hallenbad werde kaum größer als ein Einfamilienhaus sein und über einen unterirdischen Brennstoff-​Vorratsraum mit 175 Kubikmetern Fassungsvermögen verfügen. Dies reiche für sechs Tage.