Elfriede und Hermann Klink feierten gestern in Ruppertshofen ihre goldene Hochzeit /​Auch als Feuerwehrkommandant tätig

Ostalb

Rems-Zeitung

Das Ehepaar Elfriede und Hermann Klink feierten gestern goldene Hochzeit. Als sie in den Ruhestand gingen, endete eine lange Tradition, in der die Familie Klink in Ruppertshofen die Deutsche Bundespost repräsentiert hatte.

Samstag, 14. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
109 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
RUPPERTSHOFEN. „Das muss doch nicht in der Zeitung stehen“, winken beide ab, wenn man sie danach fragte, wie sie sich kennengelernt haben. Doch es fehlt auch so nicht an Gesprächstoff, denn die beiden – er ein waschechter Sohn der Gemeinde Ruppertshofen und sie in Holzhausen geboren – haben in 50 Ehejahren sehr viel miteinander erlebt und in der Gemeinde einiges bewegt.
Bei den älteren Bürgern von Ruppertshofen spricht man nur von „s’ Bota“, wenn man die Familie Klink meint. Denn schon der Urgroßvater von Hermann Klink, Karl Schmid, hat im 19. Jahrhundert dort als Postbote gearbeitet. Diese Tradition wurde von Generation zu Generation weitergegeben – und mit viel Pflichtgefühl und Stolz hat man diese Aufgabe erfüllt. „Mein Vater ist sogar mit seiner Postuniform in die Kirche gegangen“, erzählte Hermann Klink gestern, als er und seine Gattin am Ehrentag Besuch hatten von Bürgermeister Peter Kühnl sowie von Roland Abele und Gunter Suske, den beiden Repräsentanten des Seniorenbeirats vom „Betreuungswerk Post, Postbank und Telekom“. Man erinnerte sich daran, dass Postbeamte früher zu den Honoratioren im Dorf zählten und im Gemeinderat sowie in den Führungsgremien der Vereine mitwirkten. Auch Hermann Klink hat als Gerätewart beziehungsweise Feuerwehrkommandant und Obmann der Alterswehr viel zum Wohle der Gemeinde geleistet. Darüber hinaus hat er die Tradition der Volkswandertage nach Ruppertshofen gebracht und stand immer zur Verfügung, wenn irgendwo ehrenamtlicher Einsatz gefragt war.
„Korrektheit und Pflichtbewusstsein haben unsere Arbeit bei der Post geprägt“, sagt Elfriede Klink, die nach entsprechender Ausbildung und strenger Dienstprüfung zunächst als Zustellerin im Einsatz war und 1970 von ihren Schwiegereltern die Poststelle übernahm.
„Diese Arbeit war viele Jahre lang damit verbunden, dass fast immer jemand von uns zu Hause erreichbar sein musste – für den Fall, dass ein Telegramm zugestellt werdern musste.“ Aufgrund der Ehrenämter des Ehemanns oblag dieser Bereitschaftsdienst meistens der dreifachen Mutter Elfriede Klink. Bis weit in die 70er-​Jahre hinein hatten viele Haushalte im Ort kein eigenes Telefon, so dass Verwandte oder Behörden in dringenden Fällen bei der Postdienststelle anriefen. Nicht selten wurden dann die Kinder losgeschickt, um die gewünschte Person schnell ans Telefon zu holen.
Hermann Klink hat in jungen Jahren auf dem Bau gearbeitet und trat schon als 20-​Jähriger anno 1954 in den Postdienst ein und sorgte bis zur Pensionierung 1990 für die Zustellung von Briefen und Paketen. Elfriede Klink war noch bis 1996 im Postdienst und wurde in ihrem letzten Dienstjahr sogar noch für die Arbeit mit dem Computer geschult.