Bartholomä drängt auf den Ausbau der L 1221

Ostalb

Rems-Zeitung

Sie ist die einzige Direktverbindung zwischen Aalen und Geislingen und verknüpft Rems– und Filstal miteinander: die L 1221 zwischen Bartholomä und Böhmenkirch. Jenseits der Kreisgrenze ist sie in einem besseren Zustand, auf Bartholomäer Markung ist die Landesstraße schlicht verheerend schlecht und außerdem zu schmal.

Mittwoch, 25. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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BARTHOLOMÄ (rw). Die Gemeinde Bartholomä drängt seit Jahren auf den Ausbau. Sie hat auf einen Antrag, parallel zur Straße einen Wirtschaftsweg anzulegen, verzichtet, wenn es den Ausbau beschleunigt. Jetzt hat sie einen ersten Erfolg errungen: In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch stellten die Vertreter des Regierungspräsidiums (Außenstelle Ellwangen) und des Ingenieurbüros Junginger & Partner den ersten Rohentwurf für den Ausbau vor. Er ist noch nicht abgestimmt mit den Trägern öffentlicher Belange. Die Strecke ist zwei Kilometer lang, die Kosten für den Ausbau, der sich an die bestehende Trasse hält und die Straße nur verbreitert, dürften sich auf geschätzte 2,3 Mio. Euro belaufen. Schon im Mai letzten Jahres hatte der damalige Staatssekretär Stefan Scheffold mitgeteilt, dass das Land in die Planung einsteigt.
Die ausgebaute Landesstraße erhält durchgehend die Normbreite von 6,5 Metern — jetzt beträgt sie 5,4 bis 5,8 Meter. Außerdem wird an der Zufahrt nach Rötenbach eine schmale Linksabbiegerspur angelegt. „Die Straße ist in einem fürchterlichen Zustand“, schilderte Ingenieur Wolfgang Flieger: Sie sei nicht nur zu schmal, sondern es fehle ihr auch noch am Unterbau. Für die gegenwärtig 3000 Fahrzeuge am Tag, darunter viele Lastwagen, sei sie nicht ausgelegt. Sie wichen auf die Bankette aus, der Straßenrand breche ab. Für den Ausbau müsse nur wenig Grund erworben werden, insgesamt 700 Quadratmeter, das meiste an der Einmündung Rötenbach. Dort sei zudem eine Querungshilfe für die Wanderer möglich.
RP-​Vertreter Michael Brauchle sicherte zu, dass die Anhörung der Träger öffentlicher Belange noch in diesem Jahr über die Bühne gehen könne. Wann der Ausbau erfolge, könne allerdings nicht gesagt werden, „das hängt von der Mittelbereitstellung ab, und die erfolgt in Stuttgart.“ Was den Gemeinderat einstimmig dazu veranlasste, mit Bürgermeister Thomas Kuhn im Sinne der Verkehrssicherheit darauf zu drängen, im Landeshaushalt das Geld für den Ausbau der L 1221 zwischen Bartholomä und Kreisgrenze bereitzustellen.
Außerdem befasste sich der Gemeinderat mit der Abwägung der Anregungen und Bedenken zum Entwurf der Außenbereichssatzung „Äußerer Kitzing — Äußerer Möhnhof — Innerer Kitzing — Möhnhof –Rötenbach“. Während von den Trägern öffentlicher Belange nur marginale Änderungswünsche kamen, äußerte die private Seite massive Bedenken. Die Verwaltung reagierte darauf mit der Auftrennung der Satzung. Ins weitere Verfahren werden nur noch der „Innere Kitzing“, der „Möhnhof“ und „Rötenbach“ gegeben werden. Die Entwürfe dieser drei Außenbereichssatzungen werden öffentlich ausgelegt.
Verbandskämmerer Thomas Kiwus lieferte dem Gemeinderat den Finanzzwischenbericht. Nach diesem entspannt sich die Finanzlage der Gemeinde deutlich. Im Hintergrund steht die positive wirtschaftliche Entwicklung im Land. Entgegen der Haushaltsplanung 2010 wird der Verwaltungshaushalt nicht mit einem Defizit abschließen — es ist sogar mit einer Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt in Höhe von 200 000 bis 300 000 Euro zu rechnen. Dazu hätten diverse Entwicklungen beigetragen: Einkommenssteueranteil und Finanzuweisungen stiegen um 140 000 Euro an, und bei der Gewerbesteuer kam es erst Anfang des Jahres 2011 zum erwarteten Einbruch. Ende 2010 lag das Aufkommen um 145 000 Euro über dem ursprünglichen Planansatz. Besser als erwartet schnitt auch der Vermögenshaushalt ab — die Gemeinde verzeichnete Mehreinnahmen bei Grundstücksverkäufen (150 000 Euro), und die Kostenerstattung des Landes für die Sanierung der Lauterburger Straße fiel um 130 000 Euro höher aus. Auf die Kreditaufnahme von 388 000 Euro konnte verzichtet werden. Für die nächsten zwei Jahre hat sich die Gemeinde finanziell etwas Luft verschafft.