Sieben Stationen zum Sehen und Riechen in Lorch

Ostalb

Rems-Zeitung

Am Sonntag öffneten Gärten in Bayern, Rheinland-​Pfalz und Baden-​Württemberg ihre Pforten für Interessierte und Wissbegierige — so auch in Lorch im „Garten der Sinne“ des Obst– und Gartenbauvereins Lorch.

Freitag, 01. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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LORCH (vog). Allein in Baden-​Württemberg waren es 35 Gärten, wobei der „Garten der Sinne“ als einziger im Altkreis Gmünd, Aalen sowie im Landkreis Heidenheim geöffnet hatte. Umso mehr war der Andrang des beim Kloster befindlichen Gartens. Sehr erfreut war der Vorsitzende, Fritz Kissling, über das große Interesse der rund 250 Gäste. Die Besucher konnten Eindrücke, Neuigkeiten und Erfahrungen für den eigenen Garten mitnehmen. So standen Fragen rund um den richtigen Baumschnitt im Focus. Die Gäste ließen sich die unterschiedlichsten Blumenarten erklären und konnten auf eigene Faust die mannigfaltigen duftenden Gewächse wie der Lavendel erreichen. Interessant war es vor allen Dingen zu entdecken, mit wie viel Kreativität, fachlichem Wissen und nicht zuletzt auch Handarbeit diese und eigene Ideen in einem Garten verwirklicht werden können. Ziel des „Tages der offenen Gartentür“ war, die Vielzahl von positiven Eigenschaften der Gärten noch mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Durch laufende Führungen wurden die Besucher durch die sieben Stationen geführt: Als erste Station stand der Naschplatz auf dem Programm – mit Himbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Jostabeeren, Säulenbäume für den Balkon (sofern ein Garten fehlt) Pfirsich, Süßkirschen, Birnen, Asienbirne Nashi, Pflaumen und Äpfel. An der Station „Sehen“ konnte die „Hebe“, Göttin der Jugend begutachtet werden. Diese steht marmorweiß inmitten von vier duftenden Rosensorten. Von der Knospe bis zur üppigen Blüte zeigten die gelbe Berolina, die rotgeränderte Speelwark, die englische Cinderella und ein Heidetraum in Pink ihre Pracht.
Besonderes Interesse weckte die dritte Station „Gerüche“ – dort umwehte den Besuchern der Duft von Zitronenmelisse, Lavendel und koreanischer Minze. Die Kräuterschnecke dreht sich mit 24 verschiedenen Kräutern einen kleinen Hügel des steilen Geländes hinauf was ebenso ein optischer Leckerbissen darstellte. Der Energieplatz als vierte Station vereint „Fühlen, Riechen und Farbe“. Dies ist im „Garten der Sinne“ in einer Art Tropfenform angelegt. Die äußere geschlossene Umgrenzung mit verschiedenen Ziersträuchern, die im Endstadium rund zwei Meter hoch und blickdicht werden, ergeben ein Ruheplatz und zeitgleich um zum Kraft tanken. Der Eingang erschließt sich lediglich durch einen Rosenbogen.
Um die Ruhebank sind Duftrosen gepflanzt um die Sinne anzuregen. Beim Sitzen können mit den nackten Füßen die Größe und Form von Kieselsteinen erfühlt und ertastet werden. Von der Ruhebank aus geniest man den Ausblick auf ca. 30 Mammutbäume, auf den Gartenteich. Die Schwimmbewegungen der Goldfische runden diese Station ab. Ein asiatischer Gong soll nach Worten von Fritz Kissling das Gehör verbessern und stellt die fünfte Station dar. Hier geht es um bewusstes Hören des ansteigenden Tones und das anschließende langsame Abklingen. In der Station „Blumenwiese“, die unmittelbar beim Betreten des Gartens wahrgenommen wird, soll sofort eine positive Stimmung der Gäste erzeugt werden. In der siebten und letzten Station „Konversation“, die sich in der oberen Etage des Grundstückes unmittelbar vor dem Gartenhaus befindet, sind Sitzgarnituren aufgestellt und bietet einen Überblick über den Garten.