Südwestmetall: Michael Fried neuer Vorsitzender

Ostalb

Rems-Zeitung

Bei den turnusgemäßen Wahlen hat die Mitgliederversammlung des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall Dr. Michael Fried von der Röhm GmbH in Sontheim zum neuen Vorsitzenden der Bezirksgruppe Ostwürttemberg gewählt.

Freitag, 15. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTWÜRTTEMBERG (pm). Als Stellvertreter wurde Normann Mürdter, Firmengruppe Mürdter, Mutlangen, im Amt bestätigt. Erneut in den Mitgliederrat der Bezirksgruppe wurden gewählt: Richard E. Geitner, C.& E. FEIN; Daniel Groz, Franke GmbH; Michael Hankel, ZF Lenksysteme; Erich Maier, Christian Maier GmbH & Co. KG; Thorsten Rosenberg, Bosch und Siemens Hausgeräte; Andreas Rydzewski, Schwäbische Hüttenwerke Automotive; Karl Widenmann, Karl Widenmann Armaturen; Franz Winter, Dr. Staiger, Mohilo + Co. Neu hinzugewählt wurden: Dr. Jochen Kress, MAPAL; und Michael Montjoie, Voith Turbo.
Der neue Vorsitzende Fried dankte seinem Vorgänger im Amt, Dr. Hilmar Döring, der im März den Bezirksgruppen-​Vorsitz niedergelegt hat, sehr herzlich für seinen Einsatz in den Jahren von 2007 bis 2011. Fried, der durch die Verbandssatzung zugleich Mitglied im Landesvorstand von Südwestmetall in Stuttgart ist, möchte die Tradition seiner Vorgänger aufnehmen, nämlich der Ostalb eine starke Stimme zu geben, in der Region wie auch in Stuttgart. Er wolle dabei seine Erfahrungen aus einem lohnintensiven Familienunternehmen in diese Arbeit einbringen: „Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass die Industrie die gut bezahlten Arbeitsplätze schafft und somit den Wohlstand in der Region sichert.“
Zur wirtschaftlichen Lage konnte Fried aus der aktuellen Sommer-​Umfrage der Bezirksgruppe berichten. Danach bleibe die Stimmungslage in der Industrie insgesamt erfreulich, wenngleich nach wie vor in einzelnen Betrieben die Krisenbewältigung noch nicht abgeschlossen sei. Schon bei immerhin neun Prozent der Mitgliedsunternehmen habe sich die gute Stimmung in den letzten sechs Monaten bereits eingetrübt. Erfreulich sei die Beschäftigtenentwicklung. Fried: „98 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen beabsichtigen, ihren Beschäftigungsstand zu halten und sogar jedes zweite Unternehmen denkt im Jahresverlauf an einen Aufbau.“ Dabei mache sich der drohende Fachkräftemangel mehr und mehr bemerkbar. Fast drei Viertel der Betriebe spüren insbesondere in den Bereichen der Metall– und Ingenieurberufe in Entwicklung, Konstruktion und Montage sowie bei technischen Fachkräften und im mittleren Management schon Engpässe.
Die Entwicklung entspricht dem landesweiten Trend. Die baden-​württembergische Metall– und Elektroindustrie hat seit Ende der Wirtschaftskrise ihre Stammbelegschaften wieder kräftig aufgestockt. „Die Unternehmen haben damit erneut gezeigt, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden. Damit ist der letzte Beweis erbracht, dass Baden-​Württemberg längst ein Musterland für gute Arbeit ist“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Peer-​Michael Dick. Mit dem Anstieg sei bereits mehr als ein Drittel des Rückgangs wettgemacht, die Zahl der Beschäftigten liege wieder über dem Niveau vom Frühjahr 2006, dem Beginn des vorletzten Aufschwungs. Nach Einschätzung von Südwestmetall wird die Branche im Schnitt bis Jahresende beim Umsatz das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. „Das heißt, wir haben bislang kein wirkliches Wachstum. Wir haben drei volle Jahre verloren“, sagte Dick.
Mit Nachdruck forderte der Hauptgeschäftsführer von Südwestmetall eine gesetzliche Regelung zur Sicherung der Tarifeinheit in den Betrieben: „Die Tarifeinheit ist aus unserer Sicht unerlässlich für verlässliche, friedliche Arbeitsbeziehungen.“ Leider habe jedoch Bundeskanzlerin Merkel ihre 2010 gegebene Zusage einer gesetzlichen Regelung bislang nicht eingelöst. „Es freut uns daher, dass unser neuer Ministerpräsident, Winfried Kretschmann, sich auf unserer großen Mitgliederversammlung im Juni klar zur Tarifeinheit bekannt hat. Wir hoffen sehr, dass er sich dafür in Berlin mit Nachdruck einsetzen wird“, sagte Dick.
Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung konnte Fried rund 110 Gäste und Freunde des Verbandes aus dem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Leben der Bezirksgruppe begrüßen. Der Ermutiger und Überlebensberater Johannes Warth hat den Abend mit seiner mitreißenden Art um die Geheimnisse der sieben Stufen zum Erfolg bereichert und dabei sowohl das Zwerchfell als auch die Gehirnwindungen der Gäste zu Höchstleistungen herausgefordert. Für die beschwingt-​sommerliche musikalische Umrahmung des anschließenden Gartenfestes sorgten The Occasional Five von Martina Taubenberger.