Unter der Regie der Heubacher Volkshochschule waren Jakobus-​Pilger unter Führung von Georg Bogusch unterwegs

Ostalb

Rems-Zeitung

Kürzlich startete eine 15-​köpfige Wandergruppe zu einem Angebot der Volkshochschule in Heubach. „Es beginnt, wenn es beginnt“ — diesmal um 8.47 Uhr. Für manchen aus dem Teilnehmerkreis möglicherweise etwas ungewöhnlich und doch sehr markant für den Abschnitt des fränkisch-​schwäbischen Jakobsweges.

Dienstag, 26. Juli 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (ra). Bereits bei der Ankunft überraschte der Ort Hohenberg manche durch den imposanten Blick in das Tal nach Rosenberg. Eine kurze Einführung zum Jakobsweg und über den hl. Jakobus in der Kirche zu Hohenberg bildete den Auftakt. Vor dem Altar erinnert eine im Boden eingelassene Jakobsmuschel an den Beginn eines Abschnittes des Jakobsweges. Dort spendete der Heubacher Jakobusweg-​Experte Georg Bogusch den Pilgersegen. Reich verziert fällt den Besuchern die Fassade des Pfarrhauses mit der Jakobslegende auf.
In und vor der Kirche begleiten die Spuren von Sieger Köder die Besucher; er hat hier vor Ort als Künstler und Pfarrer gewirkt: die Bronzefiguren auf dem Parkplatz sowie die Bildfenster und der Radleuchter im Innern der Kirche.
Und immer wieder auf diesem Wandertag begleiteten die Teilnehmer die Spuren des regional sehr bekannten Künstlers und Geistlichen. Bergauf und bergab führte Georg Bogusch zum nächsten Etappenziel, der Kapelle „Mutter am Wege“ bei Hütten; dort hatte sich die Gruppe ihre Vesperpause redlich verdient.
Durch das Tal der Rot, am Flusslauf entlang, beschattet durch die hohen Bäume des angrenzenden Waldes ging es weiter. Bei Burkhardsmühle gelangte man über die steinerne Brücke hinauf nach Pommertsweiler. Dort informierte Helwiga Heinrich über den Stelenweg, der den Jakobusweg eine Zeitlang begleitet.
„Jeder Tag ist ein neuer Anfang“ ist ein Motto/​Thema dieses Besinnungsweges. Die Stelen entlang des Weges, aus Eichenholz und von Hand geschnitzt, sind mit meditativen Texten als Impulsgeber versehen. Die Idee für den Weg stammt von Helwiga Heinrich, bei der Umsetzung erfuhr sie Unterstützung durch fachkundige Helfer. Der Weg ist rollstuhlgerecht angelegt. Weitere Informationen erteilt das Rathaus in Schechingen.
Im weiteren Verlauf am Büchelberger Grat konnten die Pilger den herrlichen Ausblick auf Hohenberg, Hohenstadt und die Kaiserberge genießen. Auf dem „Alten Schulweg“, der erst vor kurzem wieder neu in Stand gesetzt wurde, bog die Gruppe nach Wöllstein ab.
Auf dem Weg zur Wöllsteiner Kapelle erinnert das Jakobuskreuz von Sieger Köder an die Tradition des eisenschaffenden und –verarbeitenden Gewerbes in vorindustrieller zeit in Abtsgmünd.
Die Kapelle der früheren Burg Wöllstein ziert an der Außenfassade das Galgen– und Hühnerwunder von Sieger Köder. H. Tamm, der hier im ehemaligen Eremitenhaus der Burg wohnt und lebt, informierte über die kapelle und ihre Entstehungsgeschichte.
Über Bernhardshof und Fischhaus gelangten die Wanderer nach Hohenstadt, wo Graf Adelmann die barocke Wallfahrtskirche mit einer individuellen Führung vorstellte und den Abschluss der erlebnisreichen Wanderung bildete.
Unterwegs waren alle „Pilger“ zu Begegnungen mit der Landschaft, der Kultur und vor allem mit den Menschen eingeladen. Das Fazit der Beteiligten: „Es war ein lohnenswerter Tag, und die Wanderung hat mit 24 Kilometern Lust auf mehr gemacht.“ Mal sehen wo und wann es weiter geht.