Heubacher Kinder begeben sich auf Einladung der Stadt auf eine Reise in die Steinzeit

Ostalb

Rems-Zeitung

Wie Kämme aus Knochen gefertigt wurden, wie ein Hammer aus Rentiergeweih ausgesehen hat und wie man selbst einen Lederbeutel mit steinzeitlichen Techniken und Werkzeugen fertigen kann, erfuhren 14 Kinder, die sich im Rahmen des Ferienprogramms , auf eine außergewöhnliche Zeitreise begaben.

Montag, 29. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (rz). Konzentriert und fast ungläubig schauten die jungen Zeitreisenden zu, als der Archäologe Hannes Wiedmann aufzeigte, wie in der Steinzeit vor 40 000 Jahren aus Tierdärmen Gefäße und Fäden aus Tiersehnen hergestellt wurden. Einen ganzen Tag lang ging es auf dem Rosenstein zurück in die Steinzeit. Nicht zufällig wurde dieser Ort, ganz in der Nähe der altsteinzeitlichen Höhlenfundstelle „Kleine Scheuer“ ausgewählt. „An dieser Stelle wurde Schmuck gefunden, welcher aus Rentierdasselfliegenlarven gefertigt wurde“, erläutert Hannes Wiedmann und ließ nebenbei einen Menschenkopfgroßen Mammutbackenzahn durch die Reihen wandern. „Schmuck wurde aus Bären– und Wolfszähnen hergestellt“, fügte er hinzu und bereitete die jungen Steinzeitmenschen auf eine nicht ganz einfache Aufgabe vor: das Herstellen eines Lederbeutels, das ausschließlich mit steinzeitlichen Techniken und Werkzeugen gefertigt werden darf. Die jungen Entdecker halten eine Kette aus Fuchszähnen in der Hand. „Dieser Schmuck zählt zu den ältesten Kunstwerken der Welt“, resümiert der Archäologe, der selbst auch schon an Grabungen beteiligt war.
Mit Feuerstein wurde nun das Ziegenleder fein säuberlich ausgeschnitten. Mit einem Pfriem aus Knochen und Geweih wurden Löcher zum zusammenschnüren des Beutels gefertigt. Aus Bast wurde eine Schnur gezwirnt, welche durch die Löcher gezogen wurden. Nach getaner Arbeit waren die jungen Abenteurer stolz auf ihr Werk. Der arbeitsintensive Tag wurde mit einem selbst gemachten Feuer beendet, welches mit Zunderpilzstückchen, Heu, Birkenrinde und mit dem Funkenschlag von Pyrit-​Steinen entzündet wurde. „Es war ein spannender und außergewöhnlicher Tag“, lautete das Fazit der jungen Abenteurer.