Die Statue des Heiligen kehrte von Grund auf saniert auf ihren Platz an der Wallfahrtskirche in Hohenstadt zurück

Ostalb

Rems-Zeitung

Nun ist die zweite Patriziusstatue der Hohenstädter mit einem Kran wieder an ihren angestammten Platz an der Portalseite gestellt worden. Der Heilige „winkte“ den Gläubigen zu, als er nach oben gehievt wurde

Donnerstag, 04. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
95 Sekunden Lesedauer

Von Wolfgang Fath
ABTSGMÜND-​HOHENSTADT. Malermeister Klaus Angstenberger und sein Geselle Waldemar Benz haben nahezu ein Jahr lang an der Restaurierung gearbeitet und den Heiligen mit einem neuen Anstrich versehen.
Dabei haben sie auch einige 100 Gramm Blattgold verarbeitet. Der abgefallene Schuh wurde wieder angebracht.
Pater Johnny segnete die Statue in Anwesenheit vieler Hohenstädter Christen, die den Heiligen mit dem traditionellen Patriziuslied wieder willkommen hießen.
Auf ungewöhnliche Art und Weise hat der Patron der über 350 Jahre alten Hohenstadter Wallfahrt im Jahr 2008 auf sich aufmerksam gemacht und daran erinnert, dass die letzten Jahre nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind: er „warf“ seinen Schuh nach Pfarrer Andreas Ehrlich, der diese Botschaft natürlich sofort verstanden und entsprechende Schritte in die Wege geleitet hat.
Seit dem Jahre 1796 gibt es eine zweite Figur des Heiligen Patrizius in Hohenstadt. Neben der Gnadenfigur, die Maria Magdalena Adelmann im Jahre 1652 von Neubronn nach Hohenstadt getragen hat und damit vor über 350 Jahren die Wallfahrt in Hohenstadt begründet hat, steht eine mehr als zwei Meter hohe und rund dreieinhalb Zentner schwere Eichenholzfigur des Heiligen mit einem knienden Ochsen hoch über dem Eingangsportal der Wallfahrtkirche.
Der dreiteilige Segmentgiebel enthält eine Nische in Form einer Jakobsmuschel. Dort stand bis 2008 der zweite Patrizius der Hohenstadter.
Diese Figur des Heiligen wurde laut der Inschrift auf der Rückseite im Jahre 1796 vom „Kirchenbeck Johannes Köhler“ aus Anlass einer in der Gegend herrschenden Viehseuche gestiftet.
Als am 19. Januar 2008 Pfarrer Andreas Ehrlich mit seinen Erstkommunikanten in die Kirche gehen wollte, verlor der Heilige seinen rechten Schuh, der aus großer Höhe auf den Kirchplatz fiel. Glücklicherweise ist nicht mehr passiert.
Der heilige Patrizius habe wohl nur Aufmerksamkeit erregen wollen, indem er seinen Schuh nach Pfarrer Andreas Ehrlich geworfen habe, meinte Kirchenpfleger Winfried Winter damals. Es sei aber nicht der erste Fall, indem Figuren an der Hohenstadter Kirche auf diese Art auf sich aufmerksam machte, wusste Kirchengemeinderat Wolfgang Pander zu berichten.
Bereits vor 30 Jahren habe der Ochse seine Hörner verloren und diese seien dem damaligen Pfarrer Houben vor die Füße gefallen, was dann zur vorletzten Restaurierung geführt habe.