Warum Gerhard Kraus in Heubach erst in letzter Minute kandidierte

Ostalb

Rems-Zeitung

Seit knapp zehn Jahren ist der gelernte Technische Fachwirt und ehemalige Telekom-​Beamte Gerhard Kraus Bürgermeister der 1600-​Einwohner-​Gemeinde Ronsberg in Bayern. Der RZ erzählte der 52-​jährige, warum er erst in letzter Minute seine Kandidatur um den Heubacher Bürgermeisterposten abgab und wie der finanzielle Situation der Rosensteinstadt einschätzt.

Mittwoch, 14. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (gbr). Der quasi in letzter Minute hinzu gekommene Kandidat um das Heubacher Bürgermeisteramt, Gerhard Kraus, ist derzeit Schultes der rund 1600 Einwohner zählenden Gemeinde Markt Ronsberg im Allgäu. Seine bayrische Berufsbezeichnung „1. Bürgermeister“ entspricht der des Bürgermeisters in Baden-​Württemberg; seine zwei ehrenamtlichen Stellvertreter aus den Reihen des zwölfköpfigen Ronsberger Gemeinderats werden als „2. Bürgermeister“ beziehungsweise „3. Bürgermeister“ bezeichnet.
Gerhard Kraus ist nun im zehnten Jahr hauptamtlicher Bürgermeister und war zuvor als technischer Fachwirt im Beamtenstatus bei der Telekom tätig. Seine relativ kurzfristige Kandidatur in Heubach, so erläuterte er gestern im Gespräch mit der Rems-​Zeitung, erfolgte nicht etwa aus taktischen Gründen, sondern weil er erst eine Woche davor im Internet auf die vakante Bürgermeister-​Stelle in Heubach aufmerksam geworden war. Die letzten Tage bis zum Bewerbungsschluss habe er genutzt, um sich über die Stadt Heubach zu informieren und zu prüfen, ob die Rosensteinstadt sein neuer Lebensmittelpunkt werden könnte. Unter anderem habe er bereits den aktuellen Heubacher Haushaltsplan gelesen und dabei den Eindruck gewonnen, dass der neue Heubacher Bürgermeister zwar vor schwierigen, aber nicht vor unlösbaren Aufgaben stehe.
Sein Interesse an einer beruflichen Neuorientierung liegt unter anderem darin begründet, dass die Gemeinde Markt Ronsberg eventuell ab dem Jahr 2014 im Zuge einer Verwaltungsreform keinen hauptamtlichen Bürgermeister mehr haben wird. Gestern Abend fand in Markt Ronsberg eine Gemeinderatssitzung statt. Diese Gelegenheit wolle er nutzen, um das Gremium über seine Kandidatur in Heubach zu informieren und einige noch offene Frage zu klären, sagte Kraus.
Ebenfalls am Montag hat auch der 27-​jährige Gmünder Fritz Lemke seine Bewerbung offiziell eingereicht, so dass es nun acht Kandidaten sind. Der momentan arbeitssuchende Lemke möchte Themen wie Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsförderung in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs stellen. „Ich stehe auf eine zukunftsorientierte Politik, die voll und ganz auf die Jugend setzt“, betont das Mitglied der Partei „die PARTEI“.