Schüler der Schule am Römerkastell Böbingen beschäftigen sich mit der Kunst der Aborigines

Ostalb

Rems-Zeitung

Seit Wochen beschäftigen sich mehrere Projektgruppen der Schule am Römerkastell Böbingen mit dem Thema „Kunst der Aborigines – die Ureinwohner Australiens.“ Parallel zur kiB-​Ausstellung „Traumzeit“ war es für die Schüler ein besonderer Anreiz, auch etwas zu dieser Ausstellung beizutragen.

Sonntag, 18. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
89 Sekunden Lesedauer


BÖBINGEN (rz). So wurden von den höheren Projektklassen Drucke australischer Tiere hergestellt – eine andere Gruppe bedruckte Leinwände mit der Dotpainting-​Technik. Grundschüler betupften Steine als Seelen– oder Totemsteine. Die entstandenen Schülerarbeiten können im Rathaus Böbingen besichtigt werden.
Einen besonderen Unterricht erhielten 17 Achtklässler. Sie besuchten mit ihrer Kunstlehrerin Ingrid Landsinger das Ehepaar Pittner in Herlikofen. Albert Pittner begann mit 66 Jahren Didgeridoos zu bauen. Er hat sich sein Wissen aus Büchern angeeignet und stellt nun schon seit zwölf Jahren dieses interessante Instrument her. Mit großer Begeisterung erzählte und demonstrierte er den Schülern die einzelnen Arbeitsschritte wie Aufsägen der Stämme, Aushöhlen mit Stechbeitel und diversen selbst angefertigten Werkzeugen. Genauso informierte er über geeignete Hölzer. Dabei lernten die Schüler, dass sich Kiefer und Birke sehr gut bearbeiten lassen und Eibe, Akazie und Walnuss eine sehr schöne Maserung aufweisen. Sogar die Mundstücke drechselt Pittner an seiner „selbst gebastelten“ Drehbank. Auch wie man arbeiten muss, um ein „C“ oder ein „E“ gestimmtes Instrument zu erhalten, erklärte und demonstrierte er ausführlich.
Geduldig und mit ruhiger Hand
die Schwammtechnik vorgeführt
Kunstvoll werden die fertigen Didgeridoos dann von seiner Frau Marianne bemalt. Geduldig und mit ruhiger Hand zeigte sie den Kindern noch eine besondere Schwammtechnik, mit der sie die didges manchmal großflächig grundiert, bevor sie in bewundernswerter und mühevoller Kleinarbeit die Sachen betupft.
Sie arbeitet normalerweise mit originalen Aborigineszeichnungen und –mustern, aber sie geht auch auf spezielle Kundenwünsche ein: so hat sie kürzlich Störche abgebildet. Die Schüler waren beeindruckt von den vielen bunten Didgeridoos, die das Ehepaar Pittner in Teamwork geschaffen haben. So saß man zum Schluss noch in der gemütlichen Stube und einige Schüler versuchten sich noch im Spielen der Instrumente. Albert Pittner erkannte gleich zwei Naturtalente und legte ihnen die Teilnahme an einem Didgeridoo-​Kurs nahe. Die Aktion war somit eine rundum gelungene Veranstaltung und die Schule am Römerkastell bedankt sich recht herzlich bei den beiden für dieses eindrucksvolle Erlebnis.