In Gschwend wird kräftig investiert — Auch die Gemeindehalle steht nun auf der Agenda

Ostalb

Rems-Zeitung

Lange Zeit war in Haushaltsberatungen immer wieder die Formulierung „Beschränkung aufs Notwendige“ zu hören. Diese Zeiten sind auch in Gschwend vorbei. So wird für 2013 bereits eine Planungsrate von 100 000 Euro berücksichtigt, um in Sachen Gemeindehalle aktiv zu werden und sich über eine Sanierung oder einen Neubau Gedanken zu machen.

Dienstag, 27. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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GSCHWEND. Rund elf Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und immerhin gut vier Millionen Euro im Vermögenshaushalt — so sehen die Eckdaten aus, die Gschwends Finanzfachmann Walter Werner gestern dem Gemeinderat präsentierte. „Wir haben, wie immer, die Ansätze vorsichtig kalkuliert!“, schickte er voraus, bevor er sich im Detail mit den wichtigsten Etat-​Posten befasste. Bemerkenswert erschien ihm der recht hohe Zuschussbedarf für die örtliche Grund– und Hauptschule — immerhin pro Schüler ein Betrag von 664 Euro. „Kinder sind uns generell viel wert — dies zieht sich durch den ganzen Haushalt, nicht zuletzt im Bereich der Kindergärten“, betonte Bürgermeisterin Rosalinde Kottmann bei dieser Gelegenheit. Insbesondere bezog sich diese Aussage natürlich auf den Erweiterungsbau des Kindergartens „Buschberg“, um damit die gesetzliche Vorgabe einer Kleinkinderbetreuung erfüllen zu können. Fast zwei Millionen Euro wird dieses Projekt kosten (die sich mit 300 000 Euro anno 2012 und mit über 1,6 Millionen Euro im Jahr 2013 auf zwei Haushhaltsjahre verteilen).
Natürlich müssen die Gschwender diese Summe nicht ganz aus eigener Kraft stemmen, sondern bekommen dazu Fördergelder aus Stuttgart. Der erste Spatenstich für den Neubau wurde vor kurzem ausgeführt und Aufträge im Wert von über einer Million Euro wurden bereits im Rahmen von Ausschreibungen vergeben. „Eindeutig zu spät für eine Grundsatzdiskussion über ein vom Gemeinderat so beschlossenes, genehmigtes und begonnenes Vorhaben“, machte Kottmann deutlich, als ein Gemeinderat seine Bedenken gegen den Bau vorbrachte.
Investiert wird auch im Bereich Trinkwasserversorgung: 200 000 Euro Euro sind für die Verbesserung des Leitungsnetzes im Haushaltsentwurf für das Jahr 2013 vorgesehen. Der gleiche Betrag soll für den Kauf eines Bauhof-​Fahrzeugs bereitgestellt werden. Und weitere 300 000 Euro will die Gemeinde Gschwend für den Grunderwerb ausgeben. Flankierend dazu sind auch andere Ausgaben zur Realisierung von Baugebieten im Zahlenwerk veranschlagt. Nahezu ein Nullsummen-​Spiel wird der Wiederaufbau des durch einen Brand stark beschädigten Hauses in der Gmünder Straße. Denn die Kosten von 220 000 Euro erstattet die Versicherung. Lediglich eine Ausgabe von 10 000 Euro – für die Schaffung eines vernünftigen Treppenaufgangs – muss die Gemeinde selbst bezahlen.
Vor der Haushaltsberatung stand gestern auch das Thema „Forstbetriebsplan“ auf der Tagesordnung. Dabei stellte sich der neue Chef der Forstaußenstelle Gmünd, Oberforstrat Herbert Aichholz, persönlich vor. Er verwies auf seine Erfahrungen bei der Bewirtschaftung von kommunalen Wäldern und lud den Gemeinderat zur gemeinsamen Begehung im Hinblick auf bald wieder anstehende die mittelfristige Forstplanung ein.
Kreisforstamtmann Gottlieb Zimmermann erläuterte, dass es dem Wald im Raum Gschwend zufriedenstellend bis gut gehe. Obwohl das regnerische Wetter im Sommer nicht jedem gefallen habe — dem Wald habe es gut getan, weil dadurch keine Bedrohung durch Borkenkäfer entstehen konnte. Größere Neupflanzungen seien momentan nicht vorgesehen, sagte Zimmermann und stellte dem Gemeinderat bei behutsamem Einschlag einen Jahreserlös von 37 000 Euro in Aussicht.