Johanniter blicken bei Jahresfeier in Heubach aufs Jubiläumsjahr 2012

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Johanniter werden in diesem Jahr 60 Jahre alt und haben für das Jubiläumsjahr einiges vor. Das war ein Thema der jüngsten Jahresfeier. Auch der neue ehrenamtliche Regionalvorstand, Dr. Wolfgang Riehle, stellte sich den weit über 100 Mitarbeitern und Gästen vor.

Mittwoch, 08. Februar 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
222 Sekunden Lesedauer

Der alle zwei Jahre stattfindende Landeswettkampf Baden-​Württemberg soll in diesem Jubiläumsjahr in Aalen ausgetragen werden. Außerdem soll es einen Gottesdienst zum Namenstag am 24. Juni und viele weitere Geburtstagsaktionen geben.
Mit seiner Jahresbilanz 2011 knüpft der Regionalverband Ostwürttemberg mit seinen Standorten Aalen, Deggingen, Ellwangen, Göppingen, Heidenheim und Schorndorf an erfolgreiche Vorjahre an. Regionalvorstand Eberhard Schieble lobte das Zusammenrücken des Verbands: „Wir haben 2011 vieles bewegt und erreicht“, dankte er allen Haupt– und Ehrenamtlichen für das tolle Engagement im abgelaufenen Jahr und blickt gleichzeitig voraus: „Es liegt ein spannendes Jubiläumsjahr mit vielen Aktionen und Veranstaltungen vor uns.“
Im Mittelpunkt der Jahresfeier im Johanniter Pflegewohnheim Haus Kielwein in Heubach stand neben dem Rück– und Ausblick auch die Vorstellung des neuen ehrenamtlichen Regionalvorstands Dr. Wolfgang Riehle. Er unterstützt künftig den dreiköpfigen Vorstand in Ostwürttemberg. Der hauptamtliche Vorstand Eberhard Schieble und der ehrenamtliche Vorstand Hermann Maier sind „glücklich über die tatkräftige Unterstützung“. „Ich freue mich als Ritter des Johanniter-​Ordens nach meiner Vorstandschaft in Reutlingen und Tübingen wieder aktiv für die Johanniter tätig sein zu dürfen“, sagt der selbstständige Unternehmensberater Dr. Wolfgang Riehle über die bevorstehenden Aufgaben in Ostwürttemberg und ergänzt: „Die Johanniter sind ein wichtiger Baustein im sozialen Versorgungsnetzwerk unseres Landes und sehen sich bei den vielfältigen Aufgaben für die regionale Bevölkerung mit all ihrer Einsatzfreunde und ihrem persönlichen Engagement gefordert.“ Das unterstütze er gerne mit seinen Möglichkeiten und seiner Vernetzung in der Gesellschaft. Besonders da in den kommenden Jahren enorme Herausforderungen in der Fürsorge der zunehmenden Zahl der Älteren, aber auch der jungen Generation warten: „Die Arbeit der freien Versorgungsträger erfährt somit immer höhere Bedeutung, zu der ich als ehrenamtlicher Vorstand gerne beitrage.“
Das Ehrenamt und die Jugendarbeit sind ein Aushängeschild des Regionalverbands. Landesweit hat der Regionalverband Ostwürttemberg mit mehr als 350 Jugendlichen und Ehrenamtlichen den größten Jugendbereich. Einer der Gründe, weshalb der Erste-​Hilfe-​Wettkampf der Baden-​Württemberger im Jubiläumsjahr 2012 in Aalen ausgetragen wird. Vom 4. bis zum 6. Mai begrüßt der Verband die Wettkampfteams aus dem Land in der Stadt des Spions: Unter dem Motto „Lebensretter der Stadt“ zeigen die Teams in unterschiedlichen Kategorien ihr Können.
„Unsere Nachwuchsarbeit ist vorbildlich“, lobte Eberhard Schieble in seinem Rückblick die Erfolge der Jugend: In fast 15 Schulen engagieren sich über 250 Schulsanitäter im Bereich Erste Hilfe. Besonders hob er hervor, dass in Herbrechtingen ein neuer Schulsanitätsdienst am Buigengymnasium aufgebaut werden konnte. Auch das Ehrenamt ist mannschaftsstark und sehr engagiert. Sei es die Göppinger Hundestaffel, die zu vielen Vermissteneinsätzen dazu gerufen wird, die Rettungswachen in Deggingen und Ellwangen, oder die zahlreichen Sanitätsdienste, die nicht nur regional sondern auch überregional bei Einsätzen für das Southside-​Festival, den Kölner Karneval oder das Time Wrap in Mannheim gefragt sind. Und mit ein wenig Glück schaffen die Johanniter im neuen Jahr in Ostwürttemberg eine neue Rettungshundestaffel.
Insgesamt kann der Regionalverband Ostwürttemberg in allen Bereichen auf ein gelungenes Jahr zurückblicken: Der Hausnotruf verzeichnete erneut eine Steigerung von fast 15 Prozent. Die Pflege profitiert davon, dass trotz des erheblichen Kostendrucks ausschließlich Fachkräfte zum Einsatz kommen: „Unsere Patienten honorieren, dass unsere Johanniter-​Schwestern sich Zeit für die Pflege nehmen.“ Da sich so auch qualifizierte Fachkräfte anwerben lassen, werden die steigenden Anfragen auch im laufenden Jahr gut bewältigt werden können. Auch im Menüservice sind wieder deutliche Steigerungen zu verbuchen. Die Fahrdienste liefen ebenfalls auf einem stabilen Niveau weiter. Insgesamt verbuchten die zahlreichen Fahrzeuge mehr als eine Million gefahrene Kilometer.
In der Ausbildung gab es im vergangenen Jahr weiterhin großen Druck von Privatanbietern: „Diese legen bei den Dumpingpreisen mehr Wert auf Zusatzleistungen als auf ein gutes Ausbildungsniveau!, erklärt Schieble. Es gebe aber viele Ausbildungsbereiche, in denen Qualität gefragt sei: „Die Ausbildungsarbeit entwickelt sich sehr gut.“
Dr. Wolfgang Riehle kennt die Johanniter aus seinen zahlreichen beruflichen Engagements. Bei der Jahresfeier der Johanniter ist er offiziell zum ehrenamtlichen Vorstand ernannt worden. Seit dem 1. Dezember 2011 unterstützt er das dreiköpfige Vorstandsgespann des Regionalverbands Ostwürttemberg mit seinen jahrelangen Erfahrungen.
Seit 1990 ist Dr. Wolfgang Riehle Mitglied und Ehrenritter des Johanniter-​Ordens: „Den Ordensaufgaben in der Gesellschaft widme ich mich ergänzend zu meinen zahlreichen beruflichen Engagements und den Aufgaben einer großen Familie“, erzählt der selbstständige Unternehmensberater.
Er ist mit Dr. med. Sabine Riehle, Ärztin in der Dialyse/​Nephrologie (Erkrankungen der Niere), verheiratet und hat sechs Kinder im Alter zwischen 24 und 14 Jahren. Der gebürtige Saarbrücker möchte als ehrenamtlicher Regionalvorstand die laufenden Arbeiten und Prozesse unterstützen, eine Hilfestellung bei der Sondierung von Verbesserungen und neuen Aufgaben geben sowie den Verband bei externen Kontaktanbahnungen unterstützen: „Hierfür wünsche ich mir eine offene Kommunikation mit den Kollegen, Mitarbeitern und freiwilligen Helfern“, sagt Dr. Riehle.
Für die Aufgabe als neuer ehrenamtlicher Regionalvorstand im Regionalverband Ostwürttemberg ist der Ehrenritter durch seine frühere Verantwortung als Kreisvorstand in Reutlingen und in Tübingen bei der Johanniter-​Unfall-​Hilfe vorbereitet. Außerdem war Dr. Wolfgang Riehle in den Jahren 1994 bis 1997 als Mitglied des Großen Ausschusses der Johanniter-​Arbeitsgemeinschaft für Gegenwartsfragen (kurz JAG) ebenfalls für die Johanniter engagiert.
Der 58-​jährige ist neben dem Johanniter-​Orden auch im Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer, kurz AEU, sozial engagiert. Über seine Mitgliedschaft im Leitungskreis Bayern versucht er derzeit, den im Jahr 2010 neu geschaffenen „Peter-​Löscher-​Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsethik“ an der Technischen Universität München inhaltlich und organisatorisch zu unterstützen.