Volks– und Raiffeisenbanken: Trend zur Ortsbank ist klar erkennbar

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Volks– und Raiffeisenbanken im Ostalbkreis blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2011 zurück. Die Ergebnisse stellte der Vorstand der Bezirksvereinigung gestern vor.

Samstag, 24. März 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
109 Sekunden Lesedauer


Von Manfred Laduch
OSTALBKREIS. Die bislang acht Volks– und Raiffeisenbanken im Kreis (Bopfingen wird sich im April wohl mit Nördlingen zusammenschließen) erzielten ein betreutes Kundenvolumen von 6,6 Milliarden Euro, freuten sich der Vorstandssprecher der Volksbank Schwäbisch Gmünd, Udo Effenberger, und sein Kollege von der Raiffeisenbank Mutlangen, Dietmar Herderich.
Bei den Anlagen stieg die Summe um 0,5 Prozent auf vier Milliarden Euro, bei den Ausleihungen um 3,6 Prozent auf 2,6 Milliarden. Die Bilanzsumme nahm um 2,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. „Diese Verbundbilanz zeigt, dass wir eine ganz ordentliche Größe im Kreis sind“, erklärte Udo Effenberger. „Der Zuwachs liegt über dem Verbandsdurchschnitt“, ergänzte Dietmar Herderich.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung liegt bei fast 34 Millionen Euro. „Wir zahlen zusammen 7,66 Millionen Euro Steuern und tragen damit dazu bei, dass es den Kommunen gerade ganz ordentlich geht“, fuhr Effenberger fort.
Nicht zu unterschätzen sei auch der Betrag von 625 218 Euro, den die genossenschaftlich organisierten Kreditinstitute für Spenden und Sponsoring vergeben hätten, meinte der Gmünder Volksbank-​Chef. Und natürlich die 3,47 Millionen Euro, die als Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet würden.
Deren Zahl hat 2011 um 2600 auf 99 257 zugenommen. „Der Zug zur Ortsbank ist klar erkennbar“, freute sich Dietmar Herderich. Er verwies darüber hinaus auf die konstante Zahl von 83 Bankstellen, die die Nähe zum Kunden gewährleisteten. Um 14 auf 818 habe die Zahl der Mitarbeiter zugenommen. Und mit 85 Auszubildenden trügen die Genossenschaftsbanken überdurchschnittlich zur Berufsbildung des Nachwuchses bei.
Genossenschaften seien die einfachste Methode, dass sich jeder an einer zukunftsweisenden Entwicklung beteiligen könne, betonte Udo Effenberger. Deshalb habe die UNO 2012 zum Jahr der Genossenschaften ausgerufen. Ein Beispiel sei die in Gmünd maßgeblich mit Volksbank-​Hilfe gegründete Genossenschaft für erneuerbare Energien. Man habe auch bereits Kontakte geknüpft, um Schülerfirmen künftig genossenschaftlich zu organisieren, ergänzte Dietmar Herderich.
Das Eigenkapital der Volks– und Raiffeisenbanken im Ostalbkreis nahm 2011 um 5,7 Prozent auf 189,7 Millionen zu. Das sei ein erfreulicher Wert. Leider werde man bei den europäischen Regeln (Basel III) in einen Topf mit großen Investmentbanken geworfen, was die Kreditvergabe unter Eigenkapital-​Gesichtspunkten nicht gerade einfacher mache.
Derartige Vorschriften trieben natürlich den Konzentrationsprozess im Bankensektor voran, beklagte Herderich. „Jede unserer Banken wird zum Nutzen der Kunden so lange selbstständig bleiben, wie es geht“, betonte der Mutlanger Bankdirektor.
Ein weiteres Beispiel sei der Verbraucherschutz. Dafür täten die Genossenschaftsbanken schon von ihrer Grundidee her alles. Natürlich führe man Beratungsprotokolle. Dass man allerdings mit den Kunden Beraterverträge abschließen solle, wie es jüngst in einem Vorschlag der Politik hieß, wäre Unsinn.