Mühlentag im Schwäbischen Wald: Traditionsgemäß am Pfingstmontag

Ostalb

Rems-Zeitung

Am Pfingstmontag, 28. Mai, ist wieder Mühlentag. Und deshalb öffnen zum 19. Mal die Mühlen am Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald.

Dienstag, 22. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
132 Sekunden Lesedauer


ALFDORF /​GSCHWEND (lra). Traditionsgemäß wird der Mühlentag von Landrat Johannes Fuchs (Rems-​Murr) um 11 Uhr im Beisein von Bürgermeister Michael Segan (Alfdorf) an der Hummelgautsche (Alfdorf), auch Vaihinger Sägmühle genannt, eröffnet. Bereits um 10 Uhr findet an der Hagmühle (Alfdorf), Voggenbergmühle (Alfdorf) und Hundsberger Mühle (Gschwend) „Kirche im Grünen“ statt. Am Mühlenwanderweg mit seinen elf Mühlen ist die größte Mühlendichte in Baden-​Württemberg zu verzeichnen. Davon sind am Mühlentag neun geöffnet und können besichtigt werden, teilweise auch mit Führungen.
Die Hummelgautsche, zehn Gehminuten von der Heinlesmühle entfernt, ist ein technisches Denkmal, das mit seinem Hochgang im Gegensatz zu einem Vollgatter nur ein Sägeblatt hat. Besonders beeindruckend ist hier, dass zwischen Wasserrad und Kurbelwelle ein Zahnrad– und Riemengetriebe eingefügt ist und der Besucher dies und den gesamten Sägeablauf aus der Nähe betrachten kann.
Die Mühle befindet sich im Eigentum der Gemeinde Alfdorf. Und diese kümmert sich seit Jahren in vielfältiger Weise um die historischen Mühlen in ihrer Gemarkung. So legten die Männer vom Bauhof 2010 den Mühlkanal der Heinlesmühle und der Hummelgautsche wieder frei. Auch der Mühlkanal der Meuschenmühle ist im Laufe der Jahre zugewachsen und verlandet, so dass zwischenzeitlich kein Wasser mehr den Kanal passiert. Deshalb hat der Bauhof vor einigen Wochen das Gestrüpp und die Büsche entfernt. Noch rechtzeitig zum Mühlentag wird der Mühlkanal ausgebaggert, da sonst kein Wasser auf das Mühlrad läuft und somit das Mahlwerk stillsteht.
Aber nicht nur die Mühlkanäle benötigen regelmäßig einen kostenintensiven Pflegeaufwand. Auch der Mühlteich der Meuschenmühle ist sanierungsbedürftig. So muss er dringend von einer Fachfirma ausgebaggert und der undichte Damm abgedichtet werden.
Bei der Heinlesmühle ist eines der beiden Mühlräder in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Die Mühlenrentner aus dem Sandland (Alfdorf/​Kaisersbach), die mit dem pensionierten Mühlenbauer Eberhard Bohn (Kirchenkirnberg) bereits schon die Mühlräder der Menzles– und Hundsberger Mühle erneuert haben, haben ihre Unterstützung zugesagt.
Trotz der Mithilfe durch den Bauhof und die Mühlenrentner, verursachen diese Maßnahmen zur Erhaltung der technischen Zeitzeugen einen hohen finanziellen Aufwand. Deshalb wird dafür am Mühlentag an allen Mühlen am Mühlenwanderweg Geld gesammelt. Außerdem laufen Förderanträge über den Naturpark für EU-​Gelder.
Geld zur Erhaltung der Mühlen zu sammeln ist ein Ziel des alljährlich am Pfingstmontag stattfindenden Mühlentages. Außerdem soll aber den Besuchern aus nah und fern die Möglichkeit geboten werden, die technischen Denkmäler und ehrwürdigen Technikveteranen von sachkundigen Mühlenführern erklärt zu bekommen. So finden Mühlenführungen an der Brandhöfer Öl– und Sägmühle, der Meuschen– und Menzlesmühle statt.
Fachkundige Führer stehen an der Hag-​, Voggenbergmühle und der Hummelgautsche bereit. Außerdem können die Ebergsbergmühle, in Rudersberg-​Michelau die Ölmühle und in Murrhardt die Rümmelinsmühle besichtigt werden. Diese Besichtigungen der historischen und technischen Zeitzeugen ist in dieser Form und dieser Vielfalt nur am Mühlentag möglich. Dies ist auch mit ein Grund dafür, dass Jahr für Jahr der Mühlentag sich ungebrochen einer großen Anzahl an Besuchern erfreut. Alle Mühlen sind von 11 – 17 Uhr geöffnet und für Bewirtung ist gesorgt.
Für die Wanderer und Fahrradfahrer fahren am Mühlentag die Schwäbische Waldbahn (www​.schwae​bis​che​-wald​bahn​.de) und der Waldbus (www​.wald​bus​.de) von Schorndorf nach Welzheim. Mehr Infos auch unter www​.muehlen​wan​der​weg​.com und www​.muehlen​-dgm​-ev​.de