Menschen in Ostwürttemberg halten Arbeitsplätze für sicher

Ostalb

Rems-Zeitung

Das Vertrauen der Menschen in Ostwürttemberg in ihren Arbeitsplatz ist auf Spitzenniveau: Das ist dasErgebnis der Bevölkerungsbefragung der Wirtschaftsjunioren. Deutschlandweit haben an der Umfrage rund9000 Menschen teilgenommen.

Donnerstag, 13. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTWÜRTTEMBERG (pm). Weitere Ergebnisse sind: Die Menschen in Ostwürttemberg sind unbeeindruckt von der Euro-​Krise und erwarten keine Auswirkungen auf ihre persönliche Situation. Grundsätzlich gehen sie davon aus, dass sich die Konjunktur weiter positiv entwickelt und dass auch die eigenen Finanzen stabil bleiben.
„Das Vertrauen in den Arbeitgeber ist enorm“, sagt Mathias Beißwenger, Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg. „So sehen regional 93 Prozent der Befragten ihren Arbeitsplatz als sicher bzw. eher sicher an – ein Beleg für das Vertrauen der Menschen. Dieses ist gerade jetzt die Grundlage dafür, dass Deutschland in Europa der Stabilitätsanker bleibt.“ Damit sind die Bürger in Ostwürttemberg in Sachen Arbeitsplatzsicherheit noch optimistischer als im Bundesdurchschnitt, obwohl in der Region 27 Prozent der Befragten einen Konjunkturrückgang erwarten, während es im Bund knapp 24 Prozent sind.
Weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass das Gehalt nicht allein über die Attraktivität eines Arbeitgebers entscheidet: Selbstbestimmt arbeiten zu können, ist für 43 Prozent der Menschen wichtig. Flexible Arbeitszeiten haben hohen Stellenwert für 41 Prozent, das Gehalt nennen nur 38 Prozent als entscheidend. Für Frauen steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker im Vordergrund als für Männer.
Die jungen Unternehmer haben auch gefragt, warum sich nicht mehr Menschen für Kinder entscheiden: Rund jeder Zweite nennt „Karrieredruck bzw. verminderte Karrieremöglichkeiten“, 48 Prozent „fehlende Betreuungsmöglichkeiten“ und 45 Prozent „Einschränkung der persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten“. Angesichts des Fachkräftemangels liefert dies eine klare Botschaft. Beißwenger: „Wenn wir wollen, dass mehr Frauen am Erwerbsleben teilhaben und mehr Menschen sich für Kinder entscheiden, dann müssen Politik und Wirtschaft bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf an einem Strang ziehen. Wir müssen deutlich machen, wie familienfreundlich die deutsche Wirtschaft tatsächlich ist.“
In Ostwürttemberg befragten die Wirtschaftsjunioren zudem auch zu regionalen und Landes-​Themen. Dabei ergab die Umfrage, dass knapp drei von vier Ostwürttembergern zum Zeitpunkt der Befragung wieder so gewählt hätten, wie auch bei der Landtagswahl im Jahr 2012. Die bisherige Arbeit der grün-​roten Landesregierung wurde von 22 Prozent der Befragten mit der Schulnote „gut“ bewertet, während 38 Prozent ein „befriedigendes“ Zeugnis ausstellten und 23 Prozent ein „ausreichend“ gaben. Die Schulnoten 5 und 6 gaben der Landesregierung insgesamt 17 Prozent der befragten Ostwürttemberger. Zu den konkreten Auswirkungen der Energiewende in der Region befragt, sehen knapp vier von zehn Ostwürttembergern in einer Verdopplung der bestehenden Windkraftanlagen die Grenze des Tolerierbaren erreicht. 30 Prozent sehen keinerlei Grenzen in der Toleranz zum weiteren Ausbau der Windkraftanlagen in Ostwürttemberg