Er gestaltet: Landrat Klaus Pavel wiederverpflichtet

Ostalb

Rems-Zeitung

„Ein Landrat, wie ihn sich der Minister wünscht“, sagte InnenministerReinhold Gall gestern bei der Wieder-​verpflichtung von Landrat Klaus Pavel durch Regierungspräsident Johannes Schmalzl im Ostalbkreishaus.

Mittwoch, 19. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Von Eckard Scheiderer
OSTALBKREIS. Es hat alles gepasst zu ihm und seinem Engagement für den Ostalbkreis: Bei der Verpflichtung und Vereidigung von Landrat Klaus Pavel auf seine dritte Amtszeit sang der Chor „Tiramisu“ der Schwäbisch Gmünder Klosterbergschule gleich mehrfach vom „schönen Tag“. Eine Truppe, die Pavel gerne auch als „seinen Chor“ tituliert, kommt er doch seinem Credo sehr nahe, alle Menschen im Kreis mitzunehmen. Und nicht umsonst attestierte Baden-​Württembergs Innenminister Reinhold Gall bei der festlichen Sitzung des Kreistags im Aalener Ostalbkreishaus am Dienstag dem wiedergewählten Landrat: „Die Belange der Menschen mit Handicaps sind Ihnen eine Herzensangelegenheit.“
Das war allerdings nur ein Aspekt, unter dem sich der Innenminister die nicht alltägliche Ehre gab, bei der Wiederverpflichtung eines Landrats dabei zu sein. Sachkunde und Engagement, gepaart mit Verantwortungsgefühl und Pflichtbewusstsein, das sei die Mischung, aus der sich der Kommunalminister des Landes einen Landrat wünsche und mit der Pavel der Spagat zwischen hohem Einsatz für die kommunalen Interessen und Loyalität gegenüber der Regierung gelinge, sagte Gall. Als Macher und Motor, als Mittler und Moderator habe es sich Pavel zur Aufgabe gemacht, den Ostalbkreis zu gestalten anstatt zu verwalten. „Sie haben dabei Vertrauen und Offenheit geschaffen mit Ihrer überzeugenden und tollen Art, mit Menschen umzugehen“, fuhr Gall fort, Bürgernähe sei eines der großen Anliegen Pavels. Dafür nehme er auch die Bürde auf sich, an sieben Tagen in der Woche im Kreis präsent zu sein.
„Dass sich der Ostalbkreis heute so präsentiert, ist Ihr Verdienst“, sagte der Minister und überreichte dem sehr an Archäologie interessierten Pavel einen Gutschein für einen Flug im archäologischen Flugzeug des Landes.
Ein anderes Verkehrsmittel zog Mutlangens Bürgermeister Peter Seyfried als erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags in seiner Begrüßung heran: Nach einer Wiederwahl mit 71 von 73 Stimmen könne Pavel, getragen von einem enorm starken Rückhalt aller Fraktionen, nun wieder als ICE mit hohem Tempo durch den Ostalbkreis unterwegs sein. Er möge allerdings, so Seyfrieds Rat, ab und an nach hinten schauen, „ob noch alle Waggons angehängt sind“. Und noch eine Bitte an Ehefrau Corinna Pavel: „Lassen Sie ihn nicht zu oft an die Maschine, die Kaffee kocht.“ „Ein bisschen Landrat“, das gebe es für Klaus Pavel nicht, meinte Bürgermeister Manfred Fischer aus Neuler als Kreisvorsitzender des baden-​württembergischen Gemeindetags. Pavel genieße ein herausragendes Ansehen in der Öffentlichkeit, „wo es ein schwieriges Thema im Ostalbkreis gibt, sind Sie zur Stelle“.
Nach seiner Vereidigung und Verpflichtung durch Regierungspräsident Johannes Schmalzl dankte Pavel vor den Kreisräten und den vielen Gästen aus dem öffentlichen Leben, darunter auch seine beiden Vorgänger Gustav Wabro und Diethelm Winter, zuerst den „selbstbewussten Ostälblern“ für ihre Begleitung und Unterstützung in bislang 16 Jahren. Er schaute aber auch nach vorne. Die Herausforderungen der nächsten Jahre — ein gewaltiger Technologiesprung, die Energiewende, die demografische Entwicklung — seien nur zu meistern, wenn man Politik für den Ostalbkreis weiterhin mit dem Herzen und aus dem Herzen heraus mache, wenn sie die Bürger mitnehme und am Ende sogar Begeisterung für diese Politik wecke.