Konzentration auf Kohleisen-​Au

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Einzelhandelskonzeption war vom Heubacher Gemeinderat zwar schon vor der Sommerpause beschlossen worden, wurde jetzt aber noch einmal bekräftigt. Den „nicht zentrenrelevanten“ Handel will man an einem Ergänzungsstandort konzentriert wissen – Kohleisen-​Au.

Mittwoch, 19. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (rw). Dass das Einzelhandelskonzept in der gestrigen Sitzung nochmals aufs Tapet gebracht wurde, lag an der Stellungnahme des Regionalverbands, die Anfang September im Rathaus einging. Dieser hatte das interkommunale Gewerbegebiet mit Böbingen, wo schon ein Baumarkt steht, ins Spiel gebracht. Womit sich Bürgermeister Frederick Brütting und Gemeinderat wenig anfreunden konnten. Der Anregung des Regionalverbandes will man nicht folgen. Dafür will man die im Einzelhandelskonzept dargestellten Maßnahmen forcieren. Manches geschehe schon, so der Bürgermeister, Leerstände werden beworben, Aktionen zur Kaufkraftbindung laufen. Und harte Maßnahmen, also bauliche Veränderungen in der Innenstadt, auch zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, werden kommen. „Insgesamt ein rundes Konzept“, resümierte Brütting.
Das Einzelhandelsgutachten habe Aussagen gemacht, „die uns so nicht ohne weiteres bewusst waren“, sagte Stadtrat Roland Hegele (CDU). Es gebe allerdings nur beschränkte Möglichkeiten, die Innenstadt zu stärken. Die Verkaufsflächen-​Ausstattung sei für ein Unterzentrum unterdurchschnittlich, ein Potenzial von 5000 bis 750 Quadratmetern sei bis zum Jahr 2020 vorhanden – ein Supermarkt und der größere Rest für den Non-​Food-​Bereich. Festzuhalten sei auch, das der Heubacher Einzelhandel nur eine geringe Versorgungsfunktion für das Umland habe. Großflächiger Einzelhandel sollte an einem Standort angesiedelt werden, nämlich Kohleisen-​Au. Ein Ergänzungsstandort beim Hagebaumarkt – „da müssen alle Lichter auf Rot stehen.“
Auch Manfred Schmidtke (SPD/​UB) signalisierte Zustimmung seiner Fraktion, setzte aber den Akzent mehr auf die Innenstadt-​Stärkung. Heubach müsse darauf achten, als Unterzentrum die entsprechende Versorgung zu leisten. Ein Wort für die Innenstadt als Einzelhandels-​Standort legte auch der Bürgermeister ein, „wir dürfen nicht den Fehler machen, auf die grüne Wiese zu gehen.“ So optimistisch wolle er nicht sein, meinte Eugen Hofmann (CDU), „es wird in der Innenstadt nicht mehr werden, als ist.“ Und 53 Prozent der Heubacher Kaufkraft fließe ab. Bei einer Enthaltung wurde das Einzelhandelskonzept beschlossen.
Einstimmig kam die Änderung des Bebauungsplans Bachwiesen zustande, Voraussetzung für ein großes Vorhaben der expandierenden Firma MHG. Das Unternehmen will ein Hochregallager mit der stattlichen Höhe von 24 Metern errichten, im bislang bestehenden Plan war die Höhe mit maximal 12 Meter ausgewiesen. Ein bislang nicht überplanter Bereich an der Nordumfahrung soll Parkplatz werden, weshalb die Ortsrandbegrünung an dieser Stelle hinfällig wird. Es müssen angemessene Ausgleichsmaßnahmen geplant werden. An diesem Standort könne man den massiven, die Ansicht von Heubach verändernden Baukörper tolerieren, meinte Fritz Krauß (BL). „Das ist keine Kleinigkeit“, so Manfred Schmidtke. Auf eine schonende Fassaden-​Gestaltung müsse geachtet werden. Brütting verwies auf die Zusage von MHG, die Stadt bei der Fassadengestaltung einzubinden.
Eine weitere Bebauungsplanänderung macht aus einem reinen Wohngebiet in der Hinteren Strut ein allgemeines Wohngebiet. Damit werden höhere Geräuschemissionen zulässig.