Ostalb-​Bürgermeisterteam verliert frohgelaunt das Länderspiel in Italien

Ostalb

Rems-Zeitung

Seit über 25 Jahren gibt es die Ostalbbürgermeistermannschaft, aber selten war ein Fußballspiel so unterhaltsam wie am Sonntagabend in Bagnara di Romagna, und bislang gab es auch nach keiner Niederlage im Umkleideraum Freudengesänge bei der Verlierern. „Oh wie bist du schön …“ klang es immer wieder aus der Kabine des Ostalbteams, das gerade mit 1:4 verloren hatte.

Montag, 03. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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Das Lied galt aber weniger dem Ergebnis als der Tatsache, dass man den Zuschauern viel geboten hatte, hauptsächlich aber viele gute Torchancen, die man aber zuhauf vergab und am Schluss wenigstens noch den Ehrentreffer erzielen konnte. Teamchef Herbert Witzany (Westhausen) nahm’s zunächst mit „Galgenhumor“ als er sagte: „Wir waren gute Gäste und haben die Hausherren gewinnen lassen“. Doch hinterher erfuhr er dann im Bus, dass er bereits nach seinem ersten Spiel als „Coach“ wieder abgesetzt wurde. So schnell kann’s gehen …
Apropos schnell: Die Italiener hatten den einen oder anderen schnellen Spieler in ihren Reihen, die dann dafür sorgten, dass aus deren ersten beiden Torchancen auch ein 2:0-Vorsprung resultierte. Und das, obwohl die Ostalbbürgermeister mehr als zwei gute Tormöglichkeiten und zweimal Pech bei Lattentreffern hatten. Dabei hatten die Mannen einen starken Rückhalt auf der Tribüne. War beim Singen der Nationalhymnen schon eine Überzahl der Deutschen festzustellen, so war die lautstarke Unterstützung von den Zuschauerrängen, angeführt von Peter Traub (Oberkochen), zwar Motivation für die Kicker der Ostalb, aber Motivation allein schießt halt keine Tore.
Dabei waren die Voraussetzungen für das Ostalbteam nicht schlecht. Personell war man so gut bestückt, dass alle Positionen doppelt besetzt werden konnten und genügend Spieler zum Ein– und Auswechseln zur Verfügung standen. War der 0:2-Pausenrückstand eigentlich schon unglücklich für die Gäste, so kam es nach dem Seitenwechsel für die Gäste knüppeldick und plötzlich lag man mit 0:4-im Rückstand. Witzany forderte seine Leute immer wieder lautstark auf: „Mannen, das packen wir noch!“ Aber wahrscheinlich war das nur Zweckoptmismus, der aber gereicht hätte, um viele, viele Tore zu schießen. Im Prinzip hatte fast jeder Angreifer oder Offensivspieler aus dem Ostalbteam mindestens eine gute Torchance, mancher sogar zwei. Doch entweder fehlte das Zielwasser, oder die Kraft oder letztlich das Durchsetzungsvermögen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Lediglich Heiko Engelhardt gelang in der Schlussphase der hochverdiente Ehrentreffer.
Und auch auf der Heimfahrt im Bus zum Hotel klang es immer wieder „oh wie bist du schön, so was hat man schon lange nicht mehr gesehn, so schön, so schön“. Unbestätigten Gerüchten zufolge, soll später der „gefeuerte“ Coach – zumindest kommissarisch – wieder in sein Amt eingesetzt worden sein. Denn das nächste Spiel steht schon am kommenden Samstag auf dem Terminplan: Beim Fußballjubiläum des TSV Großdeinbach.