Jugendgruppe des Sportfischervereins Abtsgmünd für Umweltschutz-​Leistung vom VDSF in Berlin ausgezeichnet

Ostalb

Rems-Zeitung

Bereits zum dritten Mal wurde die Jugendgruppe des Sportfischervereins Abtsgmünd für die Renaturierung des Schlierbachs bei Wöllstein mit einem Preis ausgezeichnet – nun in Berlin!

Mittwoch, 27. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
91 Sekunden Lesedauer


ABTSGGMÜND (tr). 2011 erhielt die Gruppe den Umweltschutzpreis der Heimatsmühle, anno 2012 den Jugendsonderpreis vom Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-​Württemberg. In diesem Jahr wurden die Abtsgmünder im Rahmen des Bundesjugend-​Naturschutzwettbewerbs 2011/​2012 des VDSF (Verband Deutsche Sportfischer) in Berlin mit einem zweiten Platz ausgezeichnet.
Prämiert wurden vorbildliche Projekte im und am Gewässer, die gut geplant und durchdacht waren und denen eine deutlich formulierte Idee mit Beziehung zur Natur zugrunde lag. Die Jury erwartete nachhaltige Schutzprogramme für gefährdete Tier– und Pflanzenarten oder weitere umfangreiche Ideen sowie überzeugende Projekte für verbessernde Maßnahmen zu Natur und Umwelt. Die Idee sollte zudem originell sein und sich von Standardaktionen absetzen.
Nach Auswertung der eingesandten Arbeiten erhielten die Jugendlichen aus Abtsgmünd für ihr Projekt „Erfolgreiche Renaturierung eines Seitengewässers des Kocher“ den zweiten Platz. Bei dem Projekt sollte die Durchgängigkeit eines Bachlaufs, im Wesentlichen durch den Bau einer sogenannten Rauen Rampe als Auf– und Abstiegshilfe, wiederhergestellt werden. Zudem sollte durch das Einbringen von Störsteinen die Gewässersituation verbessert werden.
Raue Rampe anstelle eines
für die Fische unüberwindlichen Wasserfalls
Der kleine Wasserfall im Schlierbach mit etwa 60 Zentimetern Höhenunterschied machte es für die Fische unmöglich, durchzuwandern. Vor allem für die Kleinfischarten wie Schmerle, Elritze, Groppe war dadurch der wichtige Lebensraum im Schlierbach selbst verloren, ebenso die entsprechenden Laichmöglichkeiten.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Gewässerwart, sowie dem Jugendwart und fünf Kindern der Jugendgruppe des SFV-​Abtsgmünd wurde in einer großen Aktion die sieben Meter lange Röhre unterhalb der B 19 mit kleinen Steinen ausgelegt und somit die Fließgeschwindigkeit gebremst. Anschließend wurde der Wasserfall modelliert in einer sogenannten rauen Rampe, die mit mittleren und großen Steinen und Querriegeln gestaltet wurde. Durch die Modellierung bildeten sich viele Staubereiche, in denen sich aufstiegswillige Fische ausruhen können. Das Lückensystem zwischen den einzelnen Steinen bildet ebenfalls Bereiche mit stärkerer und geringerer Strömung und zeigt so den Fischen den Weg zum Aufstieg an.
Die Jugendgruppe des SFV Abtsgmünd will sich auch weiterhin um den Erhalt des Seitengewässers in Form einer Patenschaft kümmern. Die gebaute raue Rampe ermöglicht Fischen eine Wanderung Bachaufwärts.