Schülergruppe vom Lorcher Gymnasium Friedrich II. bei Comenius-​Projekt in Italien

Ostalb

Rems-Zeitung

Zum dritten Mal nimmt das Lorcher Gymnasium an einem COMENIUS-​Programm teil. Dies ist ein von der EU gefördertes Bildungsprogramm für lebenslanges Lernen, bei dem Kinder und Jugendliche verschiedenerNationen an einem Projekt arbeiten.

Mittwoch, 27. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
117 Sekunden Lesedauer


LORCH (dch). Das auf zwei Schuljahre angelegte Projekt in englischer Sprache beschäftigt sich mit „Parks and gardens in Europe“ und ist integriert in den Bildungsplan des Faches Erdkunde der Klassen 9 und 10. Im Mai kommenden Jahres wird das Projekt in Lorch Station machen und unter anderem die Landesgartenschau in Gmünd in den Mittelpunkt seiner Arbeit rücken.
Nun trafen sich erstmalig Schüler und Lehrern aus sieben Nationen zur Auftaktveranstaltung in Avezzano (Italien). Gespannt auf den Gastgeber machten sich aus Lorch sechs Schüler und drei Lehrer auf den Weg in die Abruzzen, wo alle im Istituto d’Istruzione superiore „Torlonia Bellisario“ herzlich empfangen und auf Gastfamilien verteilt wurden.
Am nächsten Morgen traf man sich wieder in der Schule, um über das Projekt zu sprechen und eine Einführung über Avezzano zu erhalten. Im Anschluss daran fuhr die Gruppe zur Kooperationsschule, der Kunstschule Liceo Artictico „V.Bellisario“. In kleinen Gruppen besichtigte man die Schule und lernte zum Beispiel, wie man Dinge aus Ton formen kann.
Dann folgte die erste Projekt-​Aufgabe, nämlich die Wahl des Projektlogos. In den Wochen zuvor hatten das ganze Team Deutschland sowie die anderen Partner den Pinsel geschwungen und nach einem passenden Logo gesucht. Mit großer Mehrheit wurde schließlich ein Logo der Kunstschule aus Avezzano ausgewählt.
Am nächsten Tag fuhren alle früh morgens mit dem Bus in das nahegelegene Luco dei Marsi, um dort eine kleine Bergtour in den Nationalpark Abruzzen zu unternehmen. Die Schülerinnen und Schüler bekamen den Auftrag einheimische Pflanzen, die in ihrer Heimat nicht vorkommen, zu dokumentieren. Nach dieser Wanderung ging es weiter zu unserem nächsten Halt, der Entwässerungsanlage der Fucino-​Ebene. Dort erfuhren die Teilnehmer, dass in diesem Gebiet in früheren Zeiten einer der größten Seen Mittelitaliens war, nämlich der Fucino-​See. Um die benötigte Fläche an fruchtbaren Boden auf der Hochebene zu erweitern, wurde der See bis 1875 unter der Aufsicht des römischen Bankiers Alessandro Torlonia vollkommen trockengelegt. Die ersten Maßnahmen dazu gehen auf Julius Cäsar zurück. Auch der Namenspatron des Lorcher Gymnasiums, Stauferkaiser Friedrich II., hatte sich während seiner Regierungszeit mit diesem Unternehmen befasst. Am Ende des Tages besuchte die Gruppe noch das örtliche Museum, wo genau erklärt wurde, wie man den See trockengelegt hat.
Der vorletzter Projekt-​Tag begann mit der Busfahrt nach Rom. Dort angekommen besichtigte man mit einer Stadtführerin unter anderem das Kolosseum, das Forum Romanum und die Spanische Treppe sowie die Villa Torlonia. Nach einer Führung durch das prächtige Anwesen konnte man sich die Parkanlage anschauen – ein Beispiel für einen englischen Landschaftspark. Am nächsten Tag am Bahnhof flossen beim Abschied einige Tränen. Das Lorcher Team freut sich bereits auf den Gegenbesuch der Projektpartner im Mai kommenden Jahres.