Weltgebetstag im Ostalbkreis

Ostalb

Rems-Zeitung

Es ist einer der großen ökumenischen Gottesdienste, der dazu noch weltweit gefeiert wird. Frauen aller Konfessionen trafen sich gestern Abend in vielen Ländern und auch in vielen Gemeinden und Städten unserer Kirchenbezirke zum Weltgebetstag.

Samstag, 02. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
94 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
OSTALBKREIS. Die Liturgie des Gottesdienstes wird in jedem Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. In diesem Jahr stammte die Weltgebetstagsliturgie aus unserem Nachbarland Frankreich. „Ich war fremd, ihr habt mich aufgenommen“ – diese Worte von Jesus standen als Leitthema über den Veranstaltungen. Sie fordern dazu auf, für Migration und Integration eine „Kultur des Willkommens“ zu schaffen.
In der St. Georgskirche in Leinzell trafen sich zahlreiche Frauen aus Leinzell, Göggingen und Horn um in ökumenischer Gemeinschaft zu feiern. Eine Gruppe von Frauen aus den genannten evangelischen und katholischen Kirchengemeinden hatte den Abend vorbereitet.
Nach einer Begrüßung auf französisch wurden Bilder des Gastlandes Frankreich gezeigt und Wissenswertes über die Bevölkerungsstruktur und die Geschichte des Landes erzählt. Vorgestellt wurde auch die kulturelle Vielfalt durch Migrationsströme, die in Frankreich durch den Kolonialismus bereits Tradition haben.
In den Vordergrund gerückt wurde die Situation von Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen müssen. Dazu wurden in einem Rollenspiel französische Frauen und ihre Lebensumstände exemplarisch vorgestellt. Ihnen wurden Fremde, Asylsuchende, Außenseiter und Kranke gegenübergestellt. Die Frage lautete „Wie gehen wir mit Fremden um?“ Eine Antwort findet sich im Buch Mose, in dem Gott zu Mose sprach „Behandelt Fremde wie Euresgleichen“ und an anderer Stelle „Übervorteilt niemanden“.
Zwischen den Textstellen wurden Lieder gesungen, die Elisabeth Grieser am Klavier begleitete. „Schlag die Tür nicht vor mir zu, ich könnt’ ein Engel für dich sein“, so lautete eine Textstelle. Es wurde dazu aufgefordert, sich den Ursachen zu stellen, welche Menschen zwingen ihre Heimat zu verlassen. Ein weiteres Bibelzitat erinnerte an die Worte Jesu „Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder und Schwestern, das habt ihr mir getan“, christliche Nächstenliebe bedeute Fremde anzunehmen.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Besucherinnen gegenüber der Kirche im katholischen Gemeindezentrum zum gemütlichen Beisammensein. Das Vorbereitungsteam wartete bereits mit französischen Spezialitäten auf die Gäste.
Mit Lavendelsträßchen, Lorbeerblättern und Fähnchen in den Farben der französischen Trikolore waren die Tische liebevoll gedeckt, so dass sich die Frauen gerne und angeregt zu Themen über „Gott und die Welt“ unterhielten.