Evangelische Kirchengemeinde Lorch lud zum Ostereier-​Färben ein

Ostalb

Rems-Zeitung

Zum ersten Ostereierfärben lud die evangelische Kirchengemeinde Lorch vergangenes Wochenende ein. Dabei zeigte sich, wie viel Freude es macht, wenn man selbst kreativ tätig ist.

Mittwoch, 27. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
82 Sekunden Lesedauer

Von Volker Grahn
LORCH. Was wäre ein Osterfest ohne Osterhase und eine bunte Vielfalt an Eiern? Ob aus Schokolade, Plastik, Filz oder Stein hergestellte Eier – der Verbraucher findet im Handel ein großes Sortiment. Zugreifen, in den Einkaufskorb legen und bezahlen – fertig. Doch selbst verzierte, bemalte und gefärbte Eier stellen in der heutigen schnelllebigen Zeit ein Novum dar. Die Initiatorin des Ostereierfärbens, Verena Schäfer, färbt schon seit rund 40 Jahren ihre Eier für den Hausgebrauch selbst. Jedoch nicht mit Färbetabletten oder Malfarben, sondern mit Hilfe einer natürlichen Färbetechnik, die ganz auf Chemie verzichtet.
Damit auch weitere Interessierte in den Genuss der von Verena Schäfer bekannten Färbetechnik kommen, bot sie zum ersten Mal diesen „Färbekurs“ an. Zu Beginn wurden Kräuter, Blätter und Gräser aus Wald und Wiese gesammelt, um unterschiedliche Strukturen und Formen auf das Ei zu bekommen. „Für mich kommen vor allem Erdbeer-​, Löwenzahn-​, Buschwindröschen– und Akeleiblätter in Frage“, berichtete Schäfer. Für viele Interessierte stellte die „wilde Möhre“ eine unbekannte Sorte dar, die jedoch auf dem Ei eine schöne Verzierung hinterlässt. Das Grünwerk wird als erstes auf das Ei gelegt und mit Hilfe einer Nylonstrumpfhose fixiert. Verschlossen werden die Enden mit Knoten. Zum Färben wird ein Sud aus Zwiebelschalen und Wasser erstellt. „Ich sammle seit Weihnachten alle Zwiebelschalen, die bei uns in der Küche als Biomüll anfallen“, gesteht Schäfer. In diesem Sud, der zuvor einige Zeit kochen muss, werden dann die Eiersäckchen rund zehn Minuten gekocht und auf diese Weise eingefärbt. Um eine dunklere Farbe zu erlangen, eigenen sich braune Eier besser als weiße. Abschließend müssen die „Strumpfhose“ und das Blattwerk entfernt werden – und schon ist das selbst hergestellte und dekorative Ei fertig. Dass diese Technik etwas Besonderes darstellt, zeigte sich daran, dass eine interessierte Dame sogar eigens aus Grunbach nach Lorch reiste, um diese Art des Färbens zu erlernen.