Feuerwehrtaktik: Durch richtigen Einsatz der Lüfter mehr Sicherheit und höhere Überlebenschancen

Ostalb

Rems-Zeitung

Neue Sichtweisen für einen effektiven und sicheren Feuerwehreinsatz brachte am Freitag in Heubach eine Fortbildungsveranstaltung. Fast 200 Teilnehmer, vorwiegend Führungskräfte und Ausbilder aus mehreren Landkreisen, trafen sich hierzu im Feuerwehrhaus.Der Fokus wurde dabei auf den richtigen Einsatz von Lüftungsgeräten gerichtet.

Montag, 04. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
76 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (hs).
Die Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein hatten dazu eingeladen und demonstrierten mit dieser Veranstaltung erneut, dass sie Wegbereiter und Aushängeschild für interkommunale Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen geworden sind. „Mein Feuer, dein Feuer — das war gestern!“ beschrieb dazu auch Initiator Thorsten Sperrle von der Feuerwehr Bartholomä und erntete bei der Beschreibung des grenzenlosen Miteinanders der Feuerwehren im Bereich Rosenstein-​Albuch-​Remstal-​Leintal Beifall.
Besonders bei Großschadenslagen und auch Routine-​Tageinsätzen, wenn berufs– und mobilitätsbedingt nicht die komplette Mannschaft zur Verfügung steht, bewährt sich die Nachbarschafthilfe. Die Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein sind durch viele gemeinsame Übungen und ungewöhnliche Aktivitäten, wie beispielsweise dreitägige Trainingscamps bei der Bundeswehr-​Feuerwehr in Stetten am kalten Markt (die Rems-​Zeitung berichtete), aufeinander eingespielt und können ihre Staffeln und Gruppen sowie spezielle Teams und Geräte sozusagen blindlings untereinander austauschen. Dieses Zusammenspiel kommt durch effektivere und schnellere Einsätze nicht nur in Not geratenen Bürgern direkt zugute, sondern entlastet auch die kommunalen Haushalte.
Zur jüngsten Fortbildungsveranstaltung jetzt in Heubach pilgerten sogar Feuerwehr-​Führungskräfte aus den benachbarten Landkreisen Rems-​Murr, Alb-​Donau, Biberach, Heidenheim usw. Denn mit Brandschutz-​Ingenieur Christian Emrich war eine Koryphäe auf dem Gebiet des Einsatzes von sogenannten Hochdrucklüftern zu Gast. Emrich leitet an der Fachhochschule Köln ein Forschungsprojekt Einsatzstellenbelüftung, hat auch die aktuellsten Forschungsergebnisse aus den USA einfließen lassen und arbeitet bei der Berufsfeuerwehr München u.a. an neuen Einsatzstandards, die gegenwärtig an den Feuerwehrschulen in Deutschland teils noch abwartend beobachtet werden.
Die Zuhörer nahmen den Eindruck von schlüssigen Darstellungen und Erklärungen sowie praktischen Versuchen mit nach Hause, die überzeugen, dass der neuen Taktik unter dem Stichwort „Rettungsbelüftung“ die Zukunft gehört.

(ausführlicher Bericht in der RZ-​Ausgabe vom 4.März)