Plätze auf der SPD-​Landesliste: Christian Lange sicher auf Rang 3, Claudia Sünder auf 24

Ostalb

Rems-Zeitung

Von Platz 24 der SPD-​Landesliste aus versucht Claudia Sünder, im September den Sprung in den Bundestag zu schaffen. Nicht aussichtslos, aber auch kein „Freifahrschein“. Für MdB Christian Lange hingegen ist sein Rang 3 auf der Landesliste die Garantie für den Wiedereinzug ins Bundesparlament.

Montag, 04. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (pm). Aussichtsreich nennt Claudia Sünder selbst ihre Platzierung, aber zufrieden ist sie damit keineswegs. Dennoch gewinnt sie dem Ganzen etwas Gutes ab: „Jetzt lohnt es sich wenigstens zu kämpfen!“ Ob sie im September ein Mandat erobern könne, werde nun davon abhängen, wie gut die SPD für ihre Ziele einstehe, und ob Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zum Tänzer werde und das eine oder andere Fettnäpfchen auslasse.
Im Vorfeld hatten die SPD’ler auf der Ostalb auf einen besseren Listenplatz für ihre Kandidatin gehofft. Irgendwo auf den Rängen zwischen 16 und 21, hatte Kreisvorsitzender Josef Mischko eine Woche zuvor beim Kreisparteitag in Oberalfingen gemutmaßt. Der Landesvorstand setzte die Ellwangerin am Freitagabend dann auf Platz 24 – und der Landesparteitag bestätigte das Votum am vergangenen Samstag ohne Diskussion. 237 Delegierte (80,6 Prozent) stimmten für Claudia Sünder, 39 gegen sie, 18 enthielten sich der Stimme und sechs Voten waren ungültig.
Die ersten 19 Plätze der Landesliste wurden vom Parteitag nach dem Vorschlag des Parteivorstandes besetzt. Die erste Kampfabstimmung gab es um Platz 20, der Frauen vorbehalten war. Für Claudia Sünder wäre es schwierig geworden, einen besseren Platz zu ergattern, denn zum einen wurden alle amtierenden Bundestagsabgeordneten abgesichert, zum anderen waren die Ränge für Frauen und Männer nach einem strikten Reißverschlussverfahren exakt festgelegt. Eine Frau konnte also nicht auf einem „Männerplatz“ kandidieren und umgekehrt. Hinter den Kulissen habe es am Samstag durchaus Begehrlichkeiten gegeben, berichtet Claudia Sünder. Ihr Listenplatz sei nicht so sicher gewesen, wie es nun den Anschein habe. „Da stand uns schon manchmal der Schweiß auf der Stirn.“
Die SPD-​Bewerberin macht im Gespräch allerdings auch kein Geheimnis daraus, dass ihrer Ansicht nach die Ostalb auf der SPD-​Landesliste besser hätte berücksichtigt werden müssen. Vor vier Jahren war Claudia Sünder vom Landesvorstand für Platz 19 vorgeschlagen worden, aber im zweiten Wahlgang unterlegen. Danach war sie für Platz 24 angetreten, aber ebenfalls nicht zum Zuge gekommen, so dass sie auf eine Absicherung auf der Landesliste ganz verzichtet und stattdessen – allerdings erfolglos – Roderich Kiesewetter (CDU) das Direktmandat streitig gemacht hatte. Heute weiß man: Auch auf Platz 19 hätte es ihr vor vier Jahren nicht zu einem Bundestagsmandat gereicht, denn die SPD hatte 2009 mit 19,3 Prozent und einem Minus von fast elf Prozent ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl erreicht und nur noch 15 Bewerber aus dem Land durchgebracht.
MdB Christian Lange hat
sein Ticket nach
Berlin wieder sicher
Für Christian Lange dagegen, der im Nachbarwahlkreis Schwäbisch Gmünd/​Backnang für die SPD erneut antritt, lief am Samstag beim Landesparteitag alles glatt: Als Parlamentarischer Geschäftsführer und Vorsitzender der Landesgruppe rangiert er unumstritten auf Listenplatz 3 und hat damit sein erneutes Ticket nach Berlin sicher – unabhängig davon, wie seine Partei im Land abschneidet.