Ehrung für Dr. Peter Högerle

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Aufzählung seines ehrenamtlichen Engagements füllen Seiten und was er bewirkt hat, kann mit Geld und auch nicht mit Worten aufgewogenwerden. Am Freitagabend wurdeDr. Peter Högerle in Böbingen mit dem Verdienstkreuz am Bandeausgezeichnet.

Sonntag, 02. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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BÖBINGEN (apr). Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, von der Antragstellung bis zum Bescheid, vom Anschreiben von Jürgen Stempfle an das Regierungspräsidium Stuttgart bis zur Mitteilung aus dem Bundespräsidialamt, dass die Auszeichnung, das Verdienstkreuz am Bande vergeben wird. Am Freitagabend konnte Landrat Klaus Pavel die hohe, am 7. September 1951 durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss durch Stiftungserlass gestiftete Auszeichnung überreichen. Verliehen wird das Bundesverdienstkreuz auf Antrag für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet.
Bürgermeister Jürgen Stempfle stellte die vielen Projekte vor, die auf Initiative und mit großem Engagement Dr. Högerles auf den Weg gebracht und umgesetzt wurden. Vom Kleeblatt-​Modell mit einem Pflegezentrum in Böbingen und Pflegehäuser in den Kommunen Heubach, Mögglingen und Essingen über die Gründung des Fördervereines zum Bau des Pflegeheimes und Betreuten Wohnungen unter der Ägide des früheren Böbinger Bürgermeisters Karl Hilsenbeck bis zum Elisabethenverein und dem Projekt „Belisa“, das auch im Alter wohnen zu Hause bei entsprechender Betreuung ermöglicht. „Mit seinem Ton zeichnet der Mensch sein Gesicht“, so Jürgen Stempfle und für Dr. Högerle treffe dieser Satz in besonderer Weise zu. „Dr. Högerle bekam nichts geschenkt, er musste sich seinen Erfolg hart erkämpfen, trotzdem hat er sich nach seiner Praxiseröffnung wahrhaftig für das Gesundheitswesen im Landkreis und in der Gemeinde verdient gemacht. Er war bereit, als Bürger Verantwortung zu übernehmen. Wie besser als mit dem Verdienstkreuz könnten wir dieses Engagement würdigen.“ Stempfle betonte auch, dass die Ehrung zu einem Gutteil auch für die Familie sei, die viel Zeit auf ihren Ehemann und Vater verzichten musste.
Landrat Klaus Pavel betonte in seiner Laudatio für Dr. Peter Högerle, dass das Bundesverdienstkreuz eine Auszeichnung für Menschen darstelle, diejenigen in den Mittelpunkt stelle, die viel mehr für die Allgemeinheit tun als notwendig ist. Er verwies auch darauf, dass der Einsatz für die Belange anderer, so wie dies Dr. Högerle vorlebe, eine Säule der Gesellschaft ist. In seiner Laudatio beleuchtete der Landrat die besonderen Verdienste des Hausarztes im wahrsten Sinn des Wortes. „Ihnen liegen alle Menschen am Herzen. Dass sie sich nach ihrer Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin 1983 in der Gemeinde Böbingen niedergelassen haben, ist ein Glücksfall für die Gemeinde und den ganzen Ostalbkreis.“ Klaus Pavel dankte Dr. Peter Högerle für sein Engagement in der Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung des damals noch selbständigen Gesundheitsamtes und seine Bereitschaft, zwei Wahlperioden als Vorsitzender der Kreisärzteschaft zur Verfügung zu stehen. Auch die Arbeit Dr. Högerles im Elisabethenverein seit 1984 würdigte der Landrat. „Dr. Peter Högerle hat sich auch schon früh für einen besseren Informationsfluss zwischen unseren Kliniken und den niedergelassenen Ärzten eingesetzt. Was heute selbstverständlich ist, war in diesen Zeiten eine Pionierarbeit. Ebenso hat Dr. Högerle wie wir heute wissen zurecht frühzeitig auf das Thema Fachärztemangel im ländlichen Raum hingewiesen“, so Landrat Pavel in seiner Laudatio für den Geehrten. Als wichtigen Punkt im Wirken des rührigen Landarztes sah Pavel auch das Ziel, die Menschen zu Eigeninitiative zu bewegen und diese Eigeninitiativen in schlanken Strukturen zu bewegen. „Sie sind ein wahres Vorbild für die Gesellschaft, ein Inbegriff der Verlässlichkeit für die Menschen, dessen Rat geschätzt und gefragt ist. Der verliehene Orden ehrt sie und das was sie tun.“
Ein lyrischer Vortrag von Annabelle Akcal rundete den Festakt ab, bevor der geehrte Peter Högerle selbst das Wort ergriff. Sichtlich bewegt dankte er seiner Familie, gab zu, dass es die eine oder andere Diskussion über das notwendige Maß des Engagements immer gegeben habe. Jedoch hätten seine Familie, seine Frau und seine Söhne immer hinter ihm gestanden, so Högerle, der allen Wegbegleitern in Politik, den Kommunen und Vereine sowie den Organisationen herzlich dankte. Ein großer Dank galt auch „Swabian Brass“, der Ostalb-​Hausmusik wie Landrat Pavel scherzhaft bemerkte, Trompeter Dr. Reinhard Barth, der während seiner Facharztausbildung in Böbingen sehr beliebt war.