Fünf Jahre Psychosoziale Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg

Ostalb

Rems-Zeitung

Viel Lob und Dank hatten die Grußworte anlässlich der Feierlichkeiten zum fünfjährigen Bestehen der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg zum Inhalt. Aber auch kritische Töne waren zu hören.

Samstag, 22. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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MUTLANGEN (nb). Dass sich die Krankenkassen an derlei Beratungsstellen nicht beteiligen, sorgt für Unmut. Da bildete auch die Feier in der Krankenpflegeschule des Stauferklinikums keine Ausnahme.
Dr. Martin Redenbacher, Vorsitzender des Fördervereins Onkologie, drückte es auch in Zahlen aus und sprach von einem benötigten Jahresbudget von fast 100 000 Euro. Dass es seit fünf Jahren möglich ist, die Beratungsstelle – eine Einrichtung des Fördervereins Onkologie Ostwürttemberg – zu führen, wurde von allen Rednern mit lobenden Worten hervorgehoben; verbunden auch mit einem Dank an die zahlreichen Spender. Landrat Klaus Pavel sprach von einem idealen Tandem an der Spitze – Dr. Martin Redenbacher und Prof. Dr. med. Holger Hebart (Leiter der Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg und zweiter Vorsitzender des Fördervereins Onkologie) – und nannte die Beratungsstelle einen tollen Edelstein im Angebot der Gesundheitsversorgung im Ostalbkreis. Dass seitens der Krankenkassen bei der Finanzierung nicht das Ganzheitliche betrachtet wird, nannte Pavel ein Defizit.
Oberbürgermeister Richard Arnold nannte die Beratungsstelle einen Segen für die gesamte Region und zeigte sich gleichzeitig davon überzeugt, dass der Förderverein Onkologie noch lange bestehen bleibt. Eine solch starke Beratungsstelle zu haben, sei keine Selbstverständlichkeit, so Arnold. Dass die Einrichtung ein Geschenk ist, zeigt auch die Anzahl der Beratungsstellen in Baden-​Württemberg: gerade einmal sieben gibt es hier.
Bedauern, dass seitens der Kassen nichts bezahlt wird, drückte auch Bürgermeister Peter Seyfried aus, der gleichzeitig Vorsitzender des Vereins der Freunde des Stauferklinikums ist und gestern einen Scheck von 1000 Euro überreichte.
Sowohl Diplom-​Psychologe Martin Wickert (Leiter der Krebsberatungsstelle Tübingen) als auch Diplom-​Psychologin Monika Buchmann (Krebsberatungsstelle Ostwürttemberg) stellten die Aufgaben vor und machten auch anhand von Beispielen aus der Praxis deutlich, dass die Beratung und Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen ebenso wichtig ist wie die Versorgung mit Medikamenten. Prof. Dr. med. Holger Hebart bezeichnete Redenbacher als das Gesicht der Krebsberatungsstelle und dankte für dessen unermüdliches Engagement. Dank für den großen Zusammenhalt und das riesige Engagement gab’s auch von Walter Hees, Klinikdirektor am Stauferklinikum, der sich ebenfalls eine Beteiligung der Kassen wünscht. Geld für Medikamente sei wichtig, „aber man muss auch an die Seele der Menschen denken“.