Mutlanger Gruppe hält Wasserpreis stabil

Ostalb

Rems-Zeitung

Den Wasserpreis will die MutlangerWasserversorgungsgruppe im Jahr 2015 stabil halten, obwohl dieLandeswasserversorgung ihreBezugspreise erhöht. Möglich macht es die positive Finanzlage des Verbands.

Freitag, 12. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​ZIMMERN (rw). Zur Verbandsversammlung trafen sich die Mitglieder am Donnerstag in der „Krone“ in Zimmern. der Gmünder Teilort hängt selbst am Netz der Mutlanger Wasserversorgungsgruppe, wie auch die Stadtteile Lindach und Herlikofen. Neben den Genannten gehören Mutlangen, Göggingen, Schechingen, Täferrot und Iggingen zum Zweckverband, der vor 100 Jahren – anno 1914 – in Iggingen gegründet wurde. Der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Peter Seyfried und vor allem Verbands-​Geschäftsführer Wolfgang Siedle gingen auf das Jubiläum ein, zu dem im September der Igginger Wasserturm, die zentrale Verteilstation der ganzen Gruppe, für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Das Interesse sei groß gewesen – so groß, dass man Veranstaltungen dieser Art in Zukunft immer wieder einmal anbieten möchte. Nicht zuletzt, um für die MWV-​Gruppe Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und ins Bewusstsein zu heben, welche Bedeutung die gesicherte Versorgung mit dem wichtigsten Lebensmittel hat.
Verabschiedet wurden in der Versammlung die ausscheidenden Mitglieder, verpflichtet die neuen. Zur Wiederwahl stellten sich der Vorsitzende und seine beiden Stellvertreter. Alle drei wurden einstimmig wieder gewählt für fünf Jahre: Peter Seyfried als Vorsitzender, Stadtwerke-​Chef Rainer Steffens als 1. Stellvertreter und Klemens Stöckle, Schultes von Iggingen, als 2. Stellvertreter. Ebenso einstimmig erfolgte die Festsetzung der Wasserbezugsgebühren für Nichtmitglieder, was vor allem Leinzell betrifft. Pro Jahr werden 3000 Kubikmeter Wasser abgegeben; Leinzell hat zwar eine Eigenwasserversorgung, doch es besteht eine Leitung für Notfälle, in der Wasser fließen muss, um der Verkeimung vorzubeugen. Seit 2002 werden 1,75 Euro verlangt. Ab Januar 2015 wird der Kubikmeter 1,85 Euro kosten – man reicht den höheren Preis der Landeswasserversorgung weiter.
Dass die Mutlanger Wasserversorgungsgruppe im nächsten Jahr noch den Preis stabil hält, liegt daran, dass die Abschreibungen günstiger ausfallen als im Vorjahr. Der Igginger Wasserturm fiel nach 33 Jahren aus der Abschreibung heraus, und die Darlehenszinsen der Gruppe gehen weiter zurück. Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2015 sieht Erträge in Höhe von 917 000 Euro vor. Größter Kosten-​Posten mit 525 000 Euro ist der Wasserbezug (im Jahr 2014: 482 000 Euro).
Einige Investitionen in die Anlagen sind zu tätigen: In Lindach und Iggingen werden die Schaltanlagen erneuert, 75 000 Euro werden in den Behälter Lohwasen in Mutlangen gesteckt, 15 000 Euro sind für die Druckerhöhung in Pfersbach vorgesehen. Möglicherweise erübrigt sich diese als Folge der neuen Leitung, die im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt dort verlegt wurde. Derzeit sei der Wasserdruck in Ordnung, so Siedle. Die Restschulden der Gruppe nehmen weiter ab. Den Erträgen stehen Aufwendungen in gleicher Höhe gegenüber, der Zweckverband darf keinen Gewinn machen.
Frieder Steinhilber (Stadtwerke) lenkte zuguterletzt die Aufmerksamkeit auf die Bakterien im Wasser. Bakterien seien für das Leben unerlässlich, aber es gibt auch die unerwünschten, die Krankheiten erzeugen: Pseudomonaden, E. Coli-​Bakterien, Enterokokken und Legionellen. Diese sollten möglichst nicht im Trinkwasser sein. Von Wasserfiltern riet er ab: Sie führten zu mehr Keimen im Wasser. Man solle es so verwenden, wie es aus der Leitung kommt.
Der Vorsitzende warb schlicht mit dem Satz: „Trinken Sie Wasser von der Mutlanger Gruppe. Das hilft Ihnen und uns.“