VBE zum Weltfrauentag: Öffentlicher Dienst als Vorbild

Ostalb

Rems-Zeitung

Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März bezeichnet der Sprecher des Verbandes Bildung und Erziehung Ostwürttemberg den immer wieder gern gescholtenen Öffentlichen Dienst als lobenswertes Vorbild für die Gleichstellung von Mann und Frau.

Samstag, 08. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTWÜRTTEMBERG (vbe). Der VBE sehe bei der Besoldung der Lehrkräfte den Öffentlichen Dienst als wesentlich fortschrittlicher an als die freie Wirtschaft, wo Frauen wegen ihres Geschlechtes Monat für Monat auf dem Gehaltszettel diskriminiert würden.
„Alle Lehrkräfte einer Laufbahngruppe, ob männlich oder weiblich, werden in die gleiche Besoldungsstufe eingruppiert und erhalten gleichen Lohn für gleiche Arbeit“, so der VBE-​Sprecher.
Von den vielfältigen Möglichkeiten der Teilzeitarbeit und der Beurlaubung profitierten insbesondere Lehrerinnen, die so leichter Schule und Familie unter einen Hut bringen können. Auch hier sei der Öffentlichen Dienst Vorreiter in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit ein Wegweiser für Industrie, Handel und Gewerbe gegen die Benachteiligung von Frauen.
Schon lange hätten die Frauen auf dem Bildungs– und Erziehungssektor die absolute Mehrheit erobert. Männer seien vor allem im Elementar– und Primarbereich eher die Ausnahme. Mit rund 90 Prozent sei der Frauenanteil an den Seminaren für Grundschullehrkräfte am höchsten, dicht gefolgt vom Sonderschulbereich. Männer, die in einer Kindertagesstätte oder in der Grundschule arbeiten, hätten Seltenheitswert.
„Immer noch genießt die Arbeit mit Kindern gesellschaftlich wenig Ansehen“, moniert der VBE-​Sprecher. Wer Männer als „Kindergärtner“ oder Grundschullehrer gewinnen wolle, müsse das Berufsbild Erzieher und Lehrer aufwerten und attraktivere Arbeitsbedingungen anbieten. Dies beinhaltete eine bessere Besoldung und die Möglichkeit des beruflichen Aufstieges, was wiederum auch allen Frauen zu Gute käme, die in Führungspositionen im Schuldienst in der Tat unterrepräsentiert seien, so der VBE-​Sprecher.
Während Mediziner oder Juristen stolz auf ihre Profession seien, zeigten Lehrer eher Zurückhaltung und outeten sich in Gesellschaft ungern als solche. Mit verantwortlich für diese Zurückhaltung der Pädagogen sei, dass Lehrer als Berufsgruppe öffentlich immer wieder genüsslich demontiert werden. „Von der Schule erwartet man die Lösung aller gesellschaftlichen Probleme, traut aber im Grunde genommen den Lehrern nur wenig oder gar nichts zu“, bedauert der VBE-​Sprecher.