Das Glück der Glaskunst im Kloster Lorch

Ostalb

Rems-Zeitung

Eigentlich wollte man sich zurVernissage nur ungern trennen von den sonnendurchfluteten Glasobjekten im Garten des Klosters Lorch. Doch mit Piazzola und dem Duo „Al corte“ kam doch schnell etwas argentinische Wärme in das noch winterkalteKirchenschiff.

Sonntag, 13. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
97 Sekunden Lesedauer

Von Brigitte Düppe
LORCH. Schnell gab es nur noch Stehplätze, als Manfred Schramm, der Vorsitzende des Freundeskreises Kloster Lorch, mit berechtigtem Stolz und großem Dank die Vernissage zur dritten Ausstellung Glaskunst nach 2008 und 2011 eröffnete. 185 Werke von 25 internationalen Künstlern wurden in den letzten Tagen ins rechte Licht und die beste Position gerückt. Dafür konnte Schramm sich bei seinen Sponsoren und Mitstreitern nur aufs Herzlichste bedanken. Rechtsanwalt Jürgen Dieter Koch aus Rudersberg, Fachmann und Mittler zur internationalen Künstlerszene, berichtete in seinem Grußwort von den kleinen Glaskügelchen auf dem Mond, welche die überraschten amerikanischen Astronauten vorgefunden hätten.
Glas, eine unterkühlte Flüssigkeit, komme im ganzen Universum vor. Unter der gestalterischen Kraft des Künstlers entfalte es als Material eine Faszination, welche über alle Zeiten hinweg die Menschen bewege.
Dr. Dietmar Hermann wünschte als stellvertretender Bürgermeister dieser Ausstellung positive Resonanz, bevor Michael Hörrmann als Geschäftsführer der staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-​Württemberg leidenschaftlich für den Besuch des Klosters warb. 50 000 Besucher im letzten Jahr machten Kloster Lorch erfolgreicher als zum Beispiel Schloss Solitude oder Bad Urach. Solche Sätze über dieses „Kleinod“ hörte man doch gern in Lorch.
„Ein Denkmal entsteht im Kopf“, und „der zufriedene Tourist ist der Werbeträger“. Mit einer so renommierten Ausstellung wünschte er dem Kloster, dass es weiterhin „Leuchtzeichen“ in der Region bleibe. Zwar kein Bambi, aber doch ein Publikumspreis wird nach Ausstellungsende im Mai an das beliebteste Objekt und seinen Künstler gehen.
Darauf machte Manfred Schramm am Ende aufmerksam. Auch eine Schätzfrage, nur an diesem Sonntagabend, machte neugierig auf die zu erratende Höhe einer unvollendeten Säule von Jörg Zimmermann. Unter den Begleitveranstaltungen werden die beiden Kunstnächte am 20. April und am 9. Mai die Werke bei strahlender Beleuchtung ganz besonders präsentieren.
Und schließlich erinnerte Schramm auch daran, bei aller Lust an der prächtigen Kunst die Kauflust nicht zu verdrängen. Da viele ausstellende Künstler anwesend waren, ergab sich vielleicht im Anschluss beim Genuss– und Lustwandeln in der Abendsonne so manche Annäherung an diesen Gedanken.

Die Ausstellung ist ab Montag, 14. April, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Führungen für Gruppen können vereinbart werden unter Telefon 07172 – 928497;
E-​Mail: info@​kloster-​lorch.​com.