Blick in den Polizeibericht und einige originelle Maischerze im Gmünder Raum

Ostalb

Rems-Zeitung

Die Nacht zum ersten Mai verlief nach derzeitigem Kenntnisstand überwiegend friedlich. Zwischenzeitlich hatten die Einsatzkräfte des Polizeireviers Schwäbisch Gmünd und des Kommunalen Ordnungsdienstes der Stadt Schwäbisch Gmünd jedoch alle Hände voll zu tun — mit den Parksündern etwa. Von Leserinnen und Lesern gab’s zudem einige Hinweise auf originelle Maischerze: Für Rechberg gab’s keine Straßenlampe, für Böbingen aber eine Mautstelle, für Untergröningen eine Amüsiermeile und für Hohenstadt die alten Hausnamen. Die Lorcher Mönchsrunde wurde neu eingekleidet. Es gab also durchauch Besonderes (die RZ berichtet in der Freitagsausgabe).

Donnerstag, 01. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
134 Sekunden Lesedauer

Die Polizei wurde mehrfach zu Ruhestörungen im gesamten Revierbereich gerufen. Im Rahmen der Streifentätigkeiten wurden mehrere stark alkoholisierte Personen festgestellt, welche zum Teil in die Obhut nüchterner Begleiter übergeben werden mussten.
Durch mehrere Streifen und einer aufmerksamen Anwohnerin konnte in Mutlangen und Gmünd-​Wetzgau Schlimmeres verhindert werden. Gegen 22.05 Uhr wurden dem Polizeirevier Schwäbisch Gmünd erstmals zündelnde Jugendliche im Bereich Mutlangen mitgeteilt. Eine Fahndung verlief erfolglos. Gegen 23.20 Uhr wurde der Rettungsleitstelle eine brennende Grillplatzüberdachung an der Sprachheilschule der Heideschule mitgeteilt. Während der dortigen Löscharbeiten durch die Feuerwehr Mutlangen wurde ein brennender Abfallcontainer im Bereich der Hauptschule Mutlangen gemeldet. Gegen 23.45 Uhr wurden schließlich erneut zündelnde und eierwerfende Jugendliche durch eine Anwohnerin in dem Asternweg in Wetzgau mitgeteilt. Die Anwohnerin hörte wie sich die Jugendlichen unterhalten haben, dass sie zuvor in Mutlangen gewesen seien. Anschließend haben die Jugendlichen versucht mittels Toilettenpapier ein Kinderholzhaus anzuzünden. Nachdem die Jugendlichen die auf sich aufmerksam machende Anwohnerin entdeckten, bewarfen sie das Gebäude mit Eiern und flüchteten mit Fahrrädern und zu Fuß.
Die Schadenshöhe an der Grillplatzüberdachung ist bislang nicht bekannt. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen entstand am Abfallcontainer und am Gebäude der Anwohnerin kein Sachschaden. Im Rahmen der daraufhin durchgeführten Fahndung wurde ein 19-​Jähriger fahrradfahrender Jugendlicher in der Nähe des Tatorts angetroffen. Ob es sich hierbei um einen Tatverdächtigen handelt muss in den weiteren Ermittlungen durch das Polizeirevier Schwäbisch Gmünd festgestellt werden.
Sachdienliche Hinweise zu der bislang unbekannten tatverdächtigen Personengruppe – zehn bis 15 Jugendliche im Alter von ca. 14 bis 17 Jahren – erbittet das Polizeirevier Schwäbisch Gmünd.
Üble Scherze und das
Aufleben einer schönen Tradition
Unmittelbar im Anschluss wurden die Einsatzkräfte des Polizeireviers Schwäbisch Gmünd nach Oberbettringen gerufen. Ein unbekannter Mitteiler gab an, dass es dort zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen sei. Es seien auch schussähnliche Knallgeräusche wahrnehmbar gewesen. Vor Ort konnte durch die Beamten festgestellt werden, dass es sich bei dem Notruf vermutlich um einen üblen Maischerz handelte. Die Ermittlungen hierzu dauern an.
In der Mainacht zerstörten unbekannte Chaoten aber auch den neu angelegten Weidentunnel im Grünbereich der Scheuelbergschule in Bargau. In wochenlanger Arbeit hatten die Schülerinnen und Schüler der Garten-​AG mit ihrer Lehrerin Breuer Rabus die Weidenruten geerntet, gepflanzt, gewässert und gepflegt. Er sollte ein wichtiger Baustein in der Neugestaltung des grünen Pausenhofes und bei der Teilnahme am Schulgartenwettbewerb anlässlich der Landesgartenschau darstellen. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden Weidenruten auch zu anderen schulischen Zwecken eingesetzt: Diese Wissen würden die Schülerinnen und Schüler gerne mit den Unbekannten in einer praxisorientierten Unterrichtseinheit teilen. Eine persönliche Anmeldung auf dem Sekretariat ist erforderlich.
In den frühen Morgenstunden konnten schließlich vermehrt Personen festgestellt werden, welche liebevoll gestaltete Maibäume in Vorgärten aufstellten und diese brauchtumsgemäß bis zum Anbruch des Tages bewachten.