Die Großeltern arbeiteten noch damit

Ostalb

Rems-Zeitung

Seit 1997 wird auf dem Amalienhofbei Bartholomä gearbeitet, um in der Museumsscheune all die Gegenstände zu erhalten, die in früheren Zeiten unverzichtbar waren für Handwerk und Landwirtschaft, Haus und Hof.

Sonntag, 04. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
82 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
BARTHOLOMÄ. Beim Museumstag am Sonntag waren wieder alle Türen geöffnet, und nicht wenige Besucher erinnerten sich beim Gang durch die Ausstellung daran, dass die Großeltern, die Eltern oder gar sie selbst noch mit diesen Dingen gearbeitet haben. Bürgermeister Thomas Kuhn berichtet anerkennend von heute 15 Ehrenamtlichen, welche die Scheune, die sich im Gemeindebesitz befindet, einst saniert und zum Museum ausgestattet haben.
Während auf dem großräumigen Hof ein Drehorgelspieler fröhlich seine Melodien dreht, klingen hinter einem kleinen Scheunentor im Takt dazu Hammerschläge. Beim Sensendengeln treibt Karl-​Heinz Steppe mit dem Hammer eine Sense aus und schärft sie somit. Er hat eine gut ausgestattete Werkstatt. „Niemand wollte das alte Zeugs haben“, erzählt er, „aber wir Museums-​Rentner haben alles wieder hergerichtet“.
Zur Gruppe gehören auch Bernhard Esswein aus Lautern und Emil Fitzel aus Hussenhofen, die kleine Hufeisen schmieden. Während der eine Kohlen aufschüttet, um das Feuer am Brennen zu halten, klopft der andere das glühende Material in Form. Staunende Jungen sehen dabei zu und interessieren sich auch für die Seilerei, die gleich nebenan zeigt wie Stricke gedreht werden. Eugen und Ralf Niederberger bringen mit ihren Pferden Siggi und Naddel ein wenig Rosstag-​Stimmung auf den Platz. Harmonisch funktioniert das Zusammenspiel von Mensch und Tier beim Schauholzrücken. Es ist ein eingespieltes Team, das sich immer dienstags trifft, um in der Amalienhofscheune alles in Gang zu halten. Davon profitieren nicht nur Nostalgiker oder die Besucher des Rosstags, zu dem viele Ausstellungsstücke hervorgeholt werden. Auch sehr viele Kinder haben Interesse an den Geräten der Vorfahren, finden sie originell oder wollen alles über deren Funktionsweise wissen. Das scheint wie eine Bestätigung für die Macher zu sein, dass ihre ehrenamtliche Arbeit Früchte trägt.
Wer sich für eine Führung interessiert, kann sich mit dem Bürgermeisteramt
Bartholomä in Verbindung setzen; info@bartholomä.de oder
Telefon 0 71 73/​978 200