Fortbildung für den Bereich Gewaltprävention im Ostalbkreis

Ostalb

Rems-Zeitung

Mit den Präventionsbeauftragten des Regierungspräsidiums Stuttgart bot der Ostalbkreis einen Thementag für Lehrbeauftragte und Interessierte an. Das Thema diesmal: „Ich spüre mich nicht mehr – Risikoverhalten und Selbstverletzung“.

Donnerstag, 08. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
92 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (gepr). Präventionsbeauftragte des Regierungspräsidiums für die Schulen im Ostalbkreis, Magda Schröder, und der Suchtbeauftragte des Ostalbkreises Berthold Weiß, begrüßten die Teilnehmenden zu dem gemeinsam organisierten Fortbildungstag. Mit selbstverletzendem Verhalten habe man sich ein schwieriges Thema ausgesucht. Allerdings sei dieses an Schulen häufig zu beobachten. Den Lehrenden sowie den Verantwortlichen in der Schulsozialarbeit müsste deshalb Verhaltenssicherheit im Umgang mit betroffenen Schülerinnen und Schülern vermittelt werden.
Im ersten Teil des Vormittages wurden gemeinsam die verschiedenen Formen der Selbstverletzung sowie mögliche handlungsalternativen erarbeitet. Dabei wurde deutlich, welch breites Spektrum im Schulalltag und in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen auftritt. Einen professionellen Einblick erhielten die Teilnehmenden durch die Psychologin an der Kinder– und Jugendpsychiatrie Ellwangen, Hannah Grimm. Sie informierte über die Ursachen einer Selbstverletzung, die Diagnose und die medizinischen Folgen.
Dabei wurde deutlich, dass selbstverletzendes Verhalten wie sich selbst schneiden, brennen, stechen oder schlagen relativ häufig auftritt: Ungefähr jeder siebte Jugendliche hat sich im Verlauf des letzten Jahres mindestens einmal selbst verletzt. Mehr als die Hälfte von ihnen beginnt im Alter von 13 oder 14 Jahren – und zwei von drei Betroffenen sind Mädchen. Einen breiten Raum nahm die Erarbeitung von Interventionsmöglichkeiten an der Schule ein und die mögliche Hilfe durch die Kinder– und Jugendpsychiatrie Ellwangen mit Institutsambulanzen in allen drei Großen Kreisstädten.
Man kann Kinder und Jugendliche nicht von jedem Risiko fernhalten
Am Nachmittag führte Sozialpädagoge Ulrich Waibel aus Stuttgart in die Themen Risikoverhalten und Risikokompetenz ein. Ausgangspunkt seiner Überlegungen war die Feststellung, dass es nichts bringe, Kinder und Jugendliche von jedem Risiko fernhalten zu wollen. Vielmehr müssten Kinder lernen, Risiken zu erkennen und daran ihr Verhalten auszurichten.
In Gruppenarbeit wurde eben dieses Verhalten erarbeitet und Methoden der Risikovermeidung erörtert. Mit praktischen Beispielen wurden Fragen wie „Wie viel Risiko lasse ich zu?“ und „Wann muss ich, zum Beispiel als Lehrer, Verantwortung übernehmen?“ erarbeitet. Mit einer Vielzahl von praktischen Übungen für den Schulalltag wurden Möglichkeiten vorgestellt, wie Jugendliche Risikokompetenz erwerben können.

Weitere Informationen zu dem Thema gibt es beim Suchtbeauftragten des Ostalbkreises unter www​.praeven​tion​.ostal​bkreis​.de, Telefon 0 73 61 /​503 – 12 93.