Ehrung von Bürgerinnen und Bürgern aus Eschach, die etwas Besonderes geleistet haben

Ostalb

Rems-Zeitung

Den Jahreswechsel nahm der Eschacher Bürgermeister Jochen König zum Anlass für einen Rück– und Ausblick. Darüber hinaus wurden gestern beim Neujahrsempfang Bürgerinnen undBürger geehrt, die etwas Besonderes geleistet hatten.

Sonntag, 11. Januar 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
197 Sekunden Lesedauer


ESCHACH. Die kommunalen Investitionen der Gemeinde Eschach in die Infrastruktur summieren in den Jahren 2014 und 2015 laut Bürgermeister Jochen König auf stolze 2,5 Millionen Euro. „Dies ist ein hoher Betrag, aber wir haben darauf hin gespart und kommen deshalb ohne große Neuverschuldung aus!“ betonte der Eschacher Schultes und machte darauf aufmerksam, dass seit seinem Amtsantritt 2010 die Pro-​Kopf-​Verschuldung kontinuierlich reduziert werden konnte und nun 388 Euro betrage. Die Gemeinde steht zwar mit etwa 700 000 Euro in der Kreide, verfügt im Gegenzug aber über Rücklagen von rund einer Million Euro.
In den Jahren 2014/​2015 habe sich Eschach die Sanierung von insgesamt sieben Gemeindestraßen auf die Agenda geschrieben; ein Teil davon sei bereits erledigt. Sanierungsmaßnahmen an Einrichtungen der Trinkwasserversorgung sowie der Bau eines zweiten Fluchtwegs für den Kindergarten sowie die mit großem ehrenamtlichen Engagement und hohem Spendenaufkommen realisierte Kneipp-​Anlage waren weitere Punkte im Jahresrückblick des Bürgermeisters.
„Eschach ist ein Teil der Energiewende, und dies keineswegs nur im Hinblick auf Windräder!“, hob Jochen König hervor. Er berichtete den Bürgerinnen und Bürgern von Anstrengungen der Gemeinde, Strom zu sparen – zum Beispiel durch Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf moderne LED-​Technik. „Ich wünsche mir auch ein Konzept für die E-​Mobilität auf Gemeindeebene – aber diesbezüglich muss ich im Gemeinderat noch um Mehrheiten kämpfen“, so König weiter. Im Hinblick auf den Windpark Büttenbuch habe man die Klage gegen die Baugenehmigung verloren. Sobald das Urteil vorliege, werde entschieden, ob der Rechtsstreit in die nächste Instanz gehe.
Der Gemeinderat habe im Jahr 2014 in seinem 13 Sitzungen insgesamt über 36 Stunden getagt und dabei 112 Tagesordnungspunkt abgearbeitet. Gute Bedingungen zum Arbeiten brauche auch der kommunale Bauhof, machte König deutlich und stellte in groben Zügen die dringend nötige Sanierung und Erweiterung dieser Einrichtung vor. Zum Beispiel müssen die Bauhofmitarbeiter bislang ohne Heizung auskommen. Neben einer Heizung, einem neuen Dach und einer Wärmedämmung werde der Bauhof auch eine Kalthalle, ein Streugut-​Silo sowie Schüttboxen bekommen.
Jochen König brachte außerdem seine Freude über die Attraktivität der Eschacher Gewerbeflächen zum Ausdruck. „Dies müssen wir weiter verfolgen, denn die Gewerbesteuer ist eine wichtige Einnahmequelle“, so der Bürgermeister vor dem Hintergrund rückläufiger Zuweisungen vom Land. König nutzte den Neujahrsempfang auch zu seiner (sehr gerafften) „Halbzeitbilanz“ als Gemeindeoberhaupt. Zusammen mit dem Gemeinderat sei viel auf den Weg gebracht worden – zum Beispiel der Ausbau des Internets, der Erhalt des EDEKA-​Markts, der Bau eines Feuerwehrgerätehauses, Erweiterungen der Kläranlage und des Friedhofs sowie die Ausweisung von Wohnbau– und Gewerbeflächen. „Und ich habe noch Visionen für die nächsten vier Jahre!“
Allen, die sich für die Gemeinde Eschach engagierten und engagieren – ob als kommunale Bedienstete, in den Vereinen, Kirchen oder anderen Ehrenämtern – dankte der Bürgermeister, bevor er zur Ehrung von Eschacherinnen und Eschachern kam, die im Sport, als Blutspender oder als Vereinsfunktionär etwas Außergewöhnliches geleistet hatten.
„Des Menschen Leben lebt im Blut“ zitierte Jochen König den Dichter Goethe und ehrte Martin Ernst, Irmgard Mehlfeld und Claudia Wahl für zehn sowie Georg Bäuerle, Evelin Wagner und Klaus Wanner für 25 Blutspenden. Erwin Wahl konnte er die Ehrennadel für 125 Blutspenden überreichen. In diesem Zusammenhang dankte König auch dem DRK für seinen Einsatz zum Wohle aller.
Der Tennisverein konnte gleich mit zwei Mannschaften den Aufstieg feiern. Bei den Herren 55 waren Gerhard Bareis, Peter Haas, Karl Scheer, Heinz Kliegel, Rolf Maier, Bernd Flemming, Kurt Hable, Alfred Bopp, Reinhold Bauer und Trainer Otto Gomilschak am Erfolg beteiligt. In der Mannschaft der Juniorinnen (verstärkt durch Mädchen aus Untergröningen) durften Kimberley Eichele, Aimee Fischer, Alicia Stark, Klara Strauch, Sarah Stiller, Julianna Wahl mit ihrer Mannschaftsführerin Sylvia Stark und ihrem Trainer Otto Gomilschak einen Durchmarsch zur Meisterschaft vom Start weg und ohne Niederlage feiern.
Im Bereich des ADAC-​Radsports ehrte König die Jugendlichen Melissa Vetter, Annalena Schmid, Annika Messner und Fabian Kugler, die über mehrere Jahre die Gemeinde Eschach bei Landes– und Bundesmeisterschaften repräsentierten und sich als Deutsche Meister (Kugler) beziehungsweise Landesmeister und Vizelandesmeister immer wieder auf dem Siegertreppchen positionieren konnten.
Große Verdienste im Bereich der Imkerei hat sich der gebürtige Holzhäuser Prof. Josef Haas erworben, berichtete der Bürgermeister. Seit 1961 Mitglied des Bezirksbienenzüchtervereins Frickenhofer Höhe, habe Haas mehr als 40 Jahre als Vorsitzender gewirkt und unter anderem 26 Imkertage sowie Lehrfahrten organisiert. Fast genauso lange hat sich Roland Haag in Eschacher Vereinen ehrenamtlich eingesetzt. Seit über 40 Jahren ist er Mitglied im Musikverein Holzhausen, war acht Jahre lang Musikervorstand, sechs Jahre Vize– und 14 Jahre Vorsitzender. Als Hauptverantwortlicher der Maibaumgruppe war Haag auch treibende Kraft (und erster Vorsitzender) bei der Gründung der Dorfgemeinschaft Holzhausen und beim Umbau des Gefrierhäusles als Vereinsheim. Darüber hinaus war Haag zehn Jahre lang Gemeinderat.