Beim „Übelmesser“ wurde beim Afrikafest die „eine Welt“ gefeiert /​Ursprung in der Freundschaft zu Anderamboukane

Ostalb

Rems-Zeitung

Eine Welt für sich und eine bunte Begegnungsstätte ist das Areal Übelmesser, das in Heubach in einem früheren Fabrikgebäude an der Adlerstraße unter dem Dach der Stadtverwaltung den unterschiedlichsten Vereinen Platz bietet. Der Tafelladen ist dort untergebracht, das Mütterzentrum, das Jugendbüro und andere Organisationen.Beim Afrikafest am Samstag wurde im „Übelmesser“ in dieser kleinen Welt die „Eine Welt“ gefeiert.

Sonntag, 14. Juni 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
108 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (dw). Wehende Fahnen internationaler Herkunft an den Fenstern des Gebäudes luden die Besucher ein sich ein wenig nach Afrika versetzt zu fühlen. Die Veranstalter, darunter der Stadtjugendring, der QlTourRaum Übelmesser, das Mütterzentrum und auch die Stadtverwaltung mit dem Jugendbüro hatten alle Angebote und die Dekoration darauf abgestimmt.
Seit fünf Jahren gibt es diese Veranstaltung, berichtet Renate Iwaniw, die als Vertreterin der Stadtverwaltung gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Manuel Huber und Sara Badawyia das Fest vorbereitet hat. Die Idee dazu entstand aus der Partnerschaft mit Anderamboukane, der Stadt in Nord-​Mali, wo die Menschen derzeit in sehr unsicheren Verhältnissen leben.
In Verbundenheit dazu wurden auch wieder Asylbewerber aus den Gemeinschaftsunterkünften Aalen und Gmünd eingeladen, dabei präsentiert sich Heubach mit einer offenen Bevölkerung, die Stadt unterm Rosenstein hat selbst einen Ausländeranteil von über 10 Prozent. Alle Generationen und alle Nationalitäten die in Heubach leben sind beim Afrikafest dabei und Renate Iwaniw freute sich, dass darunter Besucher angelockt werden, „die man sonst auf keinem Heubacher Fest sieht“. Ihr Anliegen ist es, die Veranstaltung nicht zu kommerziell zu betreiben, damit die familiäre Stimmung erhalten bleibt.
Viele trugen zum
Programm bei
Beim Mütterzentrum gab es Spiel– und Bastelangebote für Kinder, die sich auch zum Zuhören in ein Zelt zurückziehen konnten in dem afrikanische Märchen erzählt wurden. Die Schulband der Realschule unter Leitung von Lehrer Stephan Schwenk, die Tanzgruppe „Just Dance“ und die Trommlergruppe „White Chocolate“, begeisterten mit Gesang und Rhythmik. Während die Besucher sich in der gemütlichen Atmosphäre im großen Hof des „Übelmesser“ sichtlich wohl fühlten, hörten sie aus dem Gebäude die Klänge eines Trommelworkshops, der für Kinder und Jugendliche angeboten wurde. An verschiedenen Marktständen wurden nicht nur afrikanische Spezialitäten wie frittierte Koch-​Bananen mit Couscous oder Yassa-​Hähnchenbrust in Curry, sondern auch Produkte aus fairem Handel angeboten. Verkauft wurde außerdem filigraner Silberschmuck eines Silberschmieds aus Anderamboukane, dessen Exponate ständig in einer Vitrine des Heubacher Rathauses ausgestellt sind. Beim Stand des Mütterzentrums gab es selbst gebackene Kuchen und Kaffee und auch das Second Hand Lädle im Dachgeschoss hatte geöffnet. Fünf Frauen arbeiten dort ehrenamtlich und kümmern sich um die Annahme und den Verkauf von gut erhaltener Kinderkleidung zu günstigen Preisen. Die Show-​Gruppe „Pamuzinda“ aus Simbabwe ließ die Zuschauer staunen und mitreißende Musik und Tanz begleiteten das Fest bis in die Abendstunden.