Islamische Gemeinde aus Mögglingen bedankt sich bei der Bevölkerung für die Anteilnahme

Ostalb

Rems-Zeitung

„Wir bedanken uns herzlich für die Anteilnahme der Mögglinger. Sie standen der IGMG-​Gemeinde in Stunden voller Verunsicherung bei und stärkten sie mit klaren Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit“, erklärt Bekir Altas, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüs (IGMG).

Sonntag, 07. Februar 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
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MÖGGLINGEN. Mitte September 2015 hatten zwei Männer die Fensterscheibe der Mögglinger IGMG-​Moscheegemeinde mit einem Hakenkreuz und ausländerfeindlichen Parolen beschmiert. Die Polizei konnte die Täter fassen. Der Haupttäter wurde vor wenigen Tagen vom Amtsgericht Gmünd zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung, der Mittäter zu einer Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro verurteilt (die RZ berichtete am 4.2.).
Bekir Altas weiter: „Moscheen sind leider häufig Ziel von Übergriffen. Die meisten dieser Anschläge werden von der Öffentlichkeit kaum registriert und wahrgenommen.
Ganz anders in Mögglingen. Dort haben der Bürgermeister, die Polizei sowie die Bürger in einem einzigartigen Solidarisierungsakt ein Zeichen gegen Islam– und Fremdenfeindlichkeit gesetzt.
Nicht nur mit einer Kundgebung, sondern auch in vielen persönlichen Gesprächen haben sie den Muslimen vor Ort den Rücken gestärkt und ein klares Signal gesendet: „Ihr seid willkommen. Bei uns haben Islam– und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz.
„Ich möchte mich für diese beispiellose Solidarität im Namen der gesamten IGMG herzlich bedanken“, betont Bekir Altas. Ungewöhnlich war auch, dass die Täter sich vor der Gerichtsverhandlung in den Räumen der Moscheegemeinde persönlich für ihre Schandtat entschuldigt, Fragen der islamischen Gemeindemitglieder beantwortet und sichtbar Reue gezeigt haben.
Das Amtsgericht Gmünd hat diese Umstände in seine Entscheidung mit einfließen lassen, die Täter vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen, dennoch betont, dass das Strafmaß Abschreckungswirkung entfalten müsse.