Zentralklinikum: Die Elbphilharmonie im Ostalbkreis

Schwäbisch Gmünd

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Die drei Kliniken Ostalb machen Verlust, das Personal ist knapp. Medizinische Versorgung kostet den Landkreis jährlich mehrere Millionen Euro. Mit einer Fusion der Kliniken und einem Neubau soll alles besser werden. Geschätzte Kosten: wahrscheinlich mehr als eine Milliarde Euro. Kann sich der Ostalbkreis das überhaupt leisten? Ein Essay.

Mittwoch, 23. November 2022
Thorsten Vaas
84 Sekunden Lesedauer

Das System ist krank. Kliniken in Deutschland ächzen unter enormem Kostendruck. 40 Prozent der deutschen Kliniken beurteilt die Liquidität als kritisch, warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft. Auch im Ostalbkreis. Das Geld ist knapp, seit jeher machen die Kliniken Verlust, zuletzt in der Corona-​Pandemie so viel, dass man im Landratsamt die Reißleine zieht. Deutlich mehr als 20 Millionen Euro Defizit sind nur die Spitze des Eisbergs an Schwierigkeiten, die wenig offensichtlich, dafür umso größer unter der Wasseroberfläche schon ewig existieren. Personalprobleme, Qualitätsvorgaben, Mindestmengen an Operationen, Doppelstrukturen. All das treibt die Kliniken Ostalb um. Den Weg aus dieser Misere haben Kliniken und Landkreis lange hinter verschlossenen Türen diskutiert: Kliniken sollen fusionieren. Seit die Pläne öffentlich sind, lebt die Debattenkultur von Sorgen, was passiert, wenn etwa das Mutlanger Staufer– und das Aalener Ostalb-​Klinikum in einem Neubau auf der grünen Wiese zusammengelegt werden? Oder gleich alle drei Kreiskliniken inklusive der Sankt-​Anna-​Virngrund-​Klinik Ellwangen zu einem Zentralklinikum bei Essingen verschmelzen, Landrat Joachim Bläses Favorit in der Haushaltsrede? Eine große, ungemein teure Idee. Sie kratzt heute schon an der Schwelle zu einer Milliarde Euro.

Wie will sich der Kreis das leisten? Das lesen Sie am Mittwoch in der Rems-​Zeitung — und hier im iKiosk.

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