Klinik-Debatte: Die halbe Transparenz
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Transparenz in die Debatte rund um die Kliniken Ostalb zu bringen, ist das Ziel von Landrat Joachim Bläse bei einem Pressegespräch in der vergangenen Woche. Mehr als zwei Stunden dauern die Erläuterungen. Gegen Ende fällt ein bemerkenswerter Satz. Er dokumentiert eine Intransparenz bei einem Milliardenprojekt.
Mittwoch, 25. Mai 2022
Thorsten Vaas
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61 Folien über die „Herausforderungen und Handlungsoptionen für die Gesundheitsversorgung im Ostalbkreis“ werden präsentiert. „Wir müssen viel mehr in die Öffentlichkeitsarbeit gehen und informieren, warum wir dies tun. Deshalb auch dieses Pressegespräch und das Vorstellen Folie für Folie, die wir in der nichtöffentlichen Sitzung vorgetragen haben“, sagt der Landrat und berichtet, dass die Fraktionen ihn gebeten hätten: „Bevor jeder einzeln versucht zu erklären, warum wir uns auf den Weg machen – bitte zeigen Sie, Herr Landrat, der Presse alles und auch alle Folien.“ Nach knapp zwei Stunden Präsentation erläutert die Presseabteilung der Kliniken die Transparenz-Strategie. „Es ist nicht so, dass die Folien gleich verstanden werden“, sagt Kliniksprecher Ralf Mergenthaler, weshalb man die Konsequenzen daraus erklären und in verdaulichen Häppchen aufbereiten wolle, damit sich Bürgerinnen und Bürger nach den Pfingstferien informieren und Fragen stellen können. Mergenthalers Kollege Andreas Franzmann ergänzt: „Es gibt einen gewissen Informationsvorteil für die, die entscheiden müssen. Das ist richtig so.“ Die Themen, bei denen es in der Klinik-Debatte geht, seien nicht so einfach, sie in drei Sätzen zu erklären. Dann fällt ein bemerkenswerter Satz: „Es ist eine gewisse Herausforderung, diese 100 Folien in möglichst prägnanter Sprache auch jedem kundzutun“, sagt Franzmann. 100 Folien? Auf den Pressetischen liegen nur 61 Folien. Hat sich Franzmann vertan? Recherchen der Rems-Zeitung belegen: Gegenüber Journalisten geht es intransparent zu. Mehrere Quellen bestätigen, dass die Präsentation Anfang Mai für den Kreistag 105 Folien umfasst hat.
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