Nachhaltig wohnen: Ein Haus aus Stroh bauen

Ostalb

Foto: Andreas Beetz | studiobeetz.de

Kein Brandschutz, Mäuse in den Wänden und mangelnde Standfestigkeit: Gegenüber Häusern aus Stroh gibt es viele Vorurteile. Das wissen auch zwei Architekten aus Weimar – und entscheiden sich deshalb dafür, ihr eigenes Haus aus Strohballen zu bauen.

Samstag, 18. März 2023
Benjamin Richter
67 Sekunden Lesedauer

Ein Haus nur aus Strohballen und ganz ohne Holzrahmen – hält das? Diese Frage bekamen die Architekten des Weimarer Architekturbüros Ziegelhof Architektur immer wieder von ihren Kunden gestellt. Deshalb entschieden sich die beiden Architekten Florian Hoppe und Alexandra Schenker-​Primus dazu, zusammen ein eigenes Haus aus Strohballen zu bauen.Schenker-Primus erinnert sich an die Reaktionen auf den Bau ihres Strohhauses zurück: „Wir wurden extrem belächelt, als wir unser Haus gebaut haben, aber wir wussten, wir können den anderen Menschen die Standfestigkeit nur dann beweisen, wenn wir selbst ein Haus aus Stroh bauen. Keiner sagt: Probiert das doch mit uns aus.“Zwar ist die Verwendung von Strohballen beim Hausbau in Deutschland heute keine Seltenheit mehr, meist kommt das Stroh allerdings nur als Dämmmaterial zum Einsatz. Wie bei der Holzständerbauweise, wo die Strohballen zwischen die dicken Balken des Holzrahmens gedrückt und verdichtet werden.Anders sieht es beim Doppelhaus von Schenker-​Primus und Hoppe aus. Dieses hat keinen Holzrahmen. Hier sind die Strohballen selbst lasttragend. Die sogenannte lasttragende Strohbauweise ist besonders in der Schweiz und Österreich populär. In Deutschland hingegen wartet sie noch auf ihren Durchbruch.
Was die Angst vor der Strohbauweise mit einem Märchen zu tun haben könnte und wie es sich mit den Dämmeigenschaften des Strohs verhält, erfahren Sie in der Rems-​Zeitung vom 18. März, auf der Wissen-​Seite. Wenn gerade keine gedruckte Ausgabe zur Hand ist, gibt es die Rems-​Zeitung auch online im iKiosk.