Literatur in Lorch: „Mitten in den Trümmern warten auf ein Lachen.“

Lorch

M. Ernst Wahl

„Sechs Tage auf dem Meer verloren, wo die stimmen im Schweigen versinken, letzte Hoffnung ein altes morsches Stück Holz“ – das sind Erinnerungen von Delschad Numan Khorschid, die er in Gedichtform fließen lässt. Der Schauspieler, der aus einem inzwischen völlig zerstörten Dorf im kurdischen Teil des Irak stammt, war auf Einladung des Freundeskreis Kloster Lorch gekommen.

Samstag, 08. April 2023
Gerold Bauer
35 Sekunden Lesedauer

Khorschid hat von ihm verfasste Texte am Karfreitag im Refektorium des Klosters Lorch vorgetragen. Er ist einer der Geflüchteten, die Jan-​Hendrik Pelz portraitiert hat. Die Installation war bis Ostermontag im Kloster Lorch im Rahmen der Ausstellung „An inner place“ zu sehen. Die Gedichte und Prosatexte, die Khorschid schreibt, drehen sich um Erinnerungen, um Hoffnungen und Wünsche. So wird „Schamal“ der kühlende Nachtwind in heißen Sommernächten im Nordirak zur Metapher für Erwartungen, die Khorschid so beschreibt: „Mitten in den Trümmern warten auf ein Lachen.“